Als der EV Zug vor zwei Wochen Schweizer Meister wurde, gab es für viele Fans kein Halten mehr. 5000 feierten den Titel vor der Bossard Arena frenetisch, Corona-Schutzmassnahmen gingen dabei vergessen. Viele befürchteten nach dem Fest den grossen Corona-Kater. Jetzt zeichnet sich ab: Auch wenn es Ansteckungen gab: Ein Superspreader-Event wurde die spontane Meisterfeier offenbar nicht, wie die Zahlen des Contact-Tracing zeigen.
«Das Zuger Contact Tracing konnte acht Ansteckungen auf die Feierlichkeiten rund um den EVZ-Titel zurückführen», sagt der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri zu «Zentralplus». Zwar könne es durchaus sein, dass weitere Ansteckungen einfach unentdeckt blieben. Trotzdem ist das Fazit erfreulich: «Es ist zu einzelnen Ansteckungen gekommen, aber anscheinend nicht zu grösseren Ausbrüchen.»
Geringeres Risiko im Freien
Der Kantonsarzt hält fest: Aktivitäten im Freien seien grundsätzlich weniger risikoreich als solche in Innenräumen. «Ausgeschlossen sind Ansteckungen aber natürlich nicht – das hat sich hier bestätigt.» Eine exakte Einschätzung sei aber schwierig, da der Kanton keine genauen Kenntnisse darüber habe, wie gut die Abstands- und Maskenregeln eingehalten worden seien.
Die Polizei geriet nach dem Fest in die Kritik, weil sie die Party-Menge gewähren liess. Polizeisprecher Frank Kleiner sagte am Tag nach der Feier zu Blick: «Was wir natürlich nicht toleriert hätten, wäre, wenn Sachen kaputtgemacht worden wären. Wenn Leute gefährdet gewesen wären, hätten wir rigoros eigegriffen. Das gestern war ein friedliches Miteinander. Für uns war wichtig, dass es geordnet über die Bühne geht. Es hatte auch viele Familien mit Kindern auf dem Platz. Hier wäre ein polizeiliches Einschreiten alles andere als verhältnismässig gewesen.» (sac/smi)
