Weil Gemeinden vermehrt auf Container für Asylsuchende setzen
Schulen müssen bei provisorischen Bauten warten

Wegen der Platznot im Asylwesen stellen zahlreiche Schweizer Gemeinden vermehrt Container auf. Das hat auch Auswirkungen auf die Schulen.
Publiziert: 12.11.2023 um 19:54 Uhr
Weil immer mehr Asylsuchende kommen, gibt es Engpässe bei den provisorischen Bauten.
Foto: Keystone
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Container für Schulen oder für den Asylbereich? Das ist die Frage, die sich immer mehr Schweizer Gemeinden stellen müssen. Die zunehmende Zahl von Asylbewerbern führt nämlich dazu, dass vermehrt auf Wohncontainer als Lösung für Platzmangel zurückgegriffen wird, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.

Denn: Im Gegensatz zu unterirdischen Zivilschutzanlagen erweisen sich Container aufgrund ihrer flexiblen Struktur und verbesserten Dämmwerte als vorteilhafter. Die Condecta AG, ein führendes Unternehmen im Containergeschäft, verzeichne einen deutlichen Anstieg bei Verkauf und Vermietung von Asylcontainern. So wurden landesweit innert Jahresfrist 2500 bis 3000 Wohncontainer verbaut, doppelt so viele wie noch im Jahr zuvor.

Einige Herausforderungen

Die Flüchtlingshilfe befürwortet den Einsatz von Containern als Wohnraum, und rund die Hälfte der Kantone plant oder betreibt bereits Containersiedlungen. In Seuzach ZH bei Winterthur zum Beispiel wurden aufgrund der gestiegenen Asylquote Container zu einem günstigen Preis erworben, um die zusätzlichen Asylsuchenden aufzunehmen.

Und trotzdem stellen sich Herausforderungen beim Bau von Containersiedlungen. Denn: Die Planung für die Unterbringung weiterer Asylbewerber sei aufgrund unsicherer Zukunftsszenarien kompliziert, schreibt die «NZZ am Sonntag». Hinzu kommt: Die Liefer- und Aufbaufristen für Container verlängerten sich, und die Schweiz könnte bei einer Knappheit Probleme bekommen, da ausländische Hersteller oft nicht den lokalen Bauvorschriften entsprechen.

Schulen auf die Warteliste

Die derzeitige Containerpolitik konkurriere aber auch mit anderen Bedürfnissen, insbesondere dem dringenden Bedarf an Schulraum. In der Schweiz bestehe ein erheblicher Bedarf an zusätzlichen Klassenzimmern – auch deshalb werden an zahlreichen Standorten bereits Container eingesetzt. Der Verkauf von Containern für den Asylbereich könnte jedoch dazu führen, dass Kapazitäten für Schulen beeinträchtigt werden.

Gemeinden bestätigen in dem Artikel den Zielkonflikt. Sie wünschen sich mehr Hilfe vom Bund, etwa Diskussionen über gemeinsame Beschaffungsprojekte von Gemeinden und Kantonen für Container und andere Wohnformen.

Nur: Im Frühjahr wollten Bundesrat und Nationalrat rund 133 Millionen Franken für Container zur Unterbringung von Asylsuchenden locker machen. Dafür hätten 3000 Asylplätze bereitgestellt werden sollen. Der Ständerat allerdings versenkte den Nachtragskredit. (oco)

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