Kamov Ka-32 darf in der Schweiz nicht mehr abheben
0:33
Auch Teil der Crew betroffen:Kamov Ka-32 darf in der Schweiz nicht mehr abheben

Wegen Russland-Sanktionen
Schwyzer Super-Heli darf nicht mehr abheben

Wegen der Russland-Sanktionen darf der Kamov-Helikopter der Heliswiss aus Haltikon SZ nicht mehr abheben. Die Maschine steht nun zum Verkauf. Doch wer kommt als Käufer überhaupt infrage?
Publiziert: 10.07.2025 um 19:06 Uhr
|
Aktualisiert: 10.07.2025 um 19:15 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Der russische Helikopter Kamov Ka-32 A11 BC ist laut Fachleuten an Stabilität und Präzision kaum zu überbieten.
Foto: Wikipedia

Darum gehts

  • Russischer Helikopter Kamov Ka-32 A11 BC steht wegen Sanktionen zum Verkauf
  • Einzigartige Leistung durch gegengleich drehende Rotoren für Präzisionsmontagen und Stabilität
  • Kamov kann 500 Kilogramm mehr heben als vergleichbare Helis der Flotte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Nastasja_Hofmann_Praktikantin Politikressort_Blick_1-Bearbeitet.jpg
Nastasja HofmannRedaktorin Politik

Der russische Helikopter Kamov Ka-32 A11 BC gilt als Inbegriff von Stabilität und Präzision. Dennoch steht das Fluggerät, das der Firma Heliswiss gehört, jetzt zum Verkauf. Wegen der Russland-Sanktionen darf es in der Schweiz nicht mehr geflogen werden.

Gegroundet steht der Super-Heli in Haltikon SZ und wartet auf einen neuen Besitzer, wie der «Bote der Urschweiz» berichtet. Der Kamov überzeugt mit zwei gegenläufigen Rotorsystemen, die ihm auch bei schwierigen Windverhältnissen eine besonders stabile Fluglage verleihen. Dank dieser technischen Raffinesse eignet sich der Helikopter gut für Präzisionsmontagen.

«Hinterlässt eine Lücke»

Martin Schlumpf, Head of Sales und Project Manager von Heliswiss, sagte zum «Boten»: «Natürlich ist dies sehr bedauernswert, da der Kamov mit seiner einzigartigen Leistung eine Lücke hinterlässt, welche nicht einfach zu füllen ist.»

Der russische Heli ist zwar weiterhin zugelassen – inklusive Luftfahrzeugkennzeichen –, darf aber nicht mehr geflogen werden. Grund dafür sind die Ukraine-Verordnung des Bundesrats im Zuge des russischen Angriffskriegs sowie Vorschriften der Europäischen Luftsicherheitsagentur (Easa).

Betroffen ist auch ein Teil der Crew, die den Kamov bislang während 300 bis 450 Flugstunden pro Jahr geflogen ist. Einige Mitglieder des Kamov-Teams sind inzwischen im Ruhestand, die anderen fliegen nun mit dem Super Puma AS 332 C1 oder dem Columbia 107-II Vertol. Auch diese Helikopter leisten viel – aber eben nicht ganz so viel wie der Kamov, der rund 500 Kilogramm mehr heben kann.

Wer kann den Heli kaufen?

Da die Schweiz die EU-Sanktionen gegen Russland übernommen hat, wird sich in der näheren Umgebung wohl kein Käufer finden. Zudem darf der Helikopter weder nach Russland verkauft werden noch in Länder, bei denen die Gefahr besteht, dass er dort in russische Hände gelangt. Welche Optionen bleiben also?

Blickt man über den europäischen Tellerrand hinaus, gibt es durchaus potenzielle Käufer in Ländern, die keine Sanktionen gegen Russland verhängt haben. In Asien oder im Nahen Osten ist das Kamov-Modell bereits im Einsatz, vor allem als Feuerlöschhelikopter. 

China etwa kämpft mit einer Kamov-Flotte regelmässig gegen Waldbrände. Auch für Gebirgseinsätze oder Rettungsaktionen in Städten sind die Maschinen gefragt.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?