Darum gehts
- Selbständigerwerbende sollen bei der Vorsorge mehr Wahlfreiheit erhalten
- Samira Marti (SP) will Alternative zu Auffangeinrichtung schaffen
- Support erhält sie von Andri Silberschmidt (FDP)
Das Abstimmungsergebnis war knallhart: 67 Prozent des Stimmvolks lehnten letztes Jahr die Pensionskassen-Reform ab. Trotzdem herrscht weitherum Einigkeit, dass die berufliche Vorsorge die eine oder andere Anpassung dringend nötig hat.
Nachjustieren möchte SP-Co-Fraktionschefin Samira Marti (31, BL) bei den Selbständigerwerbenden. Diese können sich heute freiwillig der Vorsorgeeinrichtung ihres Berufsverbands anschliessen. Wenn es eine solche nicht gibt, steht ihnen der Weg in die BVG-Auffangeinrichtung offen.
«Das ist für viele nicht die beste Vorsorgelösung», sagt Marti dazu. Sie will den Betroffenen daher als Alternative zur Auffangeinrichtung eine weitere Möglichkeit eröffnen. «Selbständigerwerbende sollen sich einer anderen Vorsorgeeinrichtung anschliessen können, sofern diese eine solche Aufnahme im Reglement vorsieht. Damit haben sie mehr Wahlfreiheit.»
Support von FDP-Silberschmidt
Das Anliegen ist nicht neu und unbestritten. Allerdings wurde es als Teil grösserer Reformversuche, die gescheitert sind, quasi immer wieder mit versenkt. Marti will die Änderung deshalb unabhängig von einer grossen Revision in einem konkreten Schritt schlank umsetzen.
Dabei kommt es zu einer ungewöhnlichen Allianz: Zu den Mitunterzeichnenden gehört nämlich auch FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt (31, ZH). «Es ist ein gemeinsames Projekt», erklärt der Zürcher seinen Support. «Selbständigerwerbende sollen in Zukunft die berufliche Vorsorge wählen, die am besten zu ihnen und ihren Bedürfnissen passt – da sind wir uns von links bis rechts einig.»