Über eine Milliarde Franken
Schweiz drohen Mehrkosten für F-35-Kampfjet

Der Kauf von F-35-Kampfjets könnte die Schweiz über eine Milliarde Franken mehr kosten als geplant. Gemäss SRF-Recherchen bestreiten die USA, dass ein Fixpreis-Deal besteht.
Publiziert: 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 17:45 Uhr
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Der F-35 Kampfjet sorgt weiterhin für Diskussionen.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Gemäss SRF-Recherchen fordert die USA mehr Geld für F-35-Jets
  • Viola Amherd wusste offenbar seit Sommer 2024 von möglichen Mehrkosten
  • Zusätzliche Kosten könnten 1,3 bis 1,5 Millionen Franken betragen
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Céline ZahnoRedaktorin Politik

Vor rund vier Jahren entschied sich der Bundesrat für den Kauf des US-Kampfflugzeugs F-35. Gut 6 Milliarden Franken sollte die Schweiz für die 36 Jets des US-Konzerns Lockheed Martin bezahlen.

Die damalige Verteidigungsministerin Viola Amherd (63, Mitte) versicherte, dass die USA dafür einen Fixpreis garantieren würden. Recherchen von SRF zeigen nun aber: Die USA sehen dies anders. Sie würden über eine Milliarde Franken mehr verlangen. Das bestätigten zwei vertrauliche Quellen aus der Bundesverwaltung gegenüber dem Sender.

Geheime Sitzungen des VBS

Die USA sollen demnach argumentieren, dass man mit der Schweiz keinen Fixpreis ausgehandelt habe. Der freischaffende Journalist Beni Gafner habe in den letzten Wochen mit verschiedenen Quellen in der Bundesverwaltung gesprochen. Gegenüber SRF sagt er, die Rede sei von 1,3 bis 1,5 Milliarden Franken, die zusätzlich anfallen würden. 

Viola Amherd soll gar seit Sommer 2024 von diesen Mehrkosten gewusst haben, informierte den Gesamtbundesrat allerdings erst im Dezember. Das Verteidigungsdepartement habe dazu seit Anfang Jahr zwei geheime Sitzungen mit anderen Bundesratsmitgliedern abgehalten. Offenbar mache die US-Regierung vor allem gestiegene Produktionskosten für den höheren Preis geltend. 

Pikant: Erst am Montag hat der neue Verteidigungsminister Martin Pfister (61) in der Fragestunde vor dem Parlament versichert, dass es keine Mehrkosten gebe. Man sei der Meinung, dass es ein Fixpreis sei, sagte Pfister. Er schob einen Satz nach, der aus heutiger Sicht einen schalen Beigeschmack hat: «Sollte sich die Situation verändern, würden wir darüber informieren.»

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