Darum gehts
- Private Radiosender können weiterhin UKW nutzen, SRG prüft mögliche Rückkehr
- Bakom lässt Hintertür für SRG-Rückkehr vor 2027 offen
- Wiederaufschaltung der UKW-Sender würde SRG jährlich 15 Millionen Franken kosten
Am Dienstag hat der Ständerat über die Zukunft der UKW-Radios entschieden. Private Sender können weiterhin über UKW laufen, sie müssen nicht wie zuvor vereinbart per Ende 2026 abgestellt werden.
Dies ist eine Schlappe für die SRG, die ihre UKW-Sender schon Ende 2024 abgestellt hat. Die grosse Frage ist jetzt: Was macht die SRG? Kehrt sie zurück? Kann sie das überhaupt?
SRG-Generaldirektorin Susanne Wille hatte im November bereits eine mögliche Rückkehr angedeutet. Doch das ist nicht alleine von der SRG abhängig, die ihren Entscheid schon sehr bald bekannt geben dürfte. Bei einer allfälligen Rückkehr spielt das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) eine gewichtige Rolle. Dort wird entschieden, wie rasch dies überhaupt möglich ist.
Bakom hält Hintertür offen
Denn geht es streng nach Reglement, könnte die SRG ihre Radiostationen erst nach der neuen Ausschreibung 2027 wieder über UKW senden lassen. Denn erst dann werden die neuen Konzessionen vergeben. Bisher vertrat das Bakom die Haltung: Die SRG hat die Konzession zurückgegeben. Vor der Neuvergabe 2027 ist eine Rückkehr nicht möglich.
Allerdings besteht eine Hintertür, wie das Bakom mitteilt. «Wenn die SRG ein Gesuch für die Zeit vor 2027 stellen würde, würden wir prüfen, ob Ausnahmen möglich sind», sagt die Mediensprecherin.
Probleme bei der Wiederaufschaltung
Tatsächlich aber bestehen für eine rasche Wiederaufschaltung der UKW-Anlagen noch weitere Hürden. Von Sendetürmen der Swisscom aus wird UKW übertragen. Die SRG ist Kunde der Swisscom Broadcast AG. Die Swisscom Sendetürme versorgten die Regionen bis Ende letztes Jahr mit dem UKW-Signal der SRG.
Die Swisscom selbst betreibt aber keine UKW-Standorte mehr, wie einem Bericht der «Luzerner Zeitung» zu entnehmen ist. Man kann davon ausgehen, dass sie derzeit nicht mehr gewartet werden.
Man bräuchte zudem die nötigen Fachleute. Dazu kommen die von der SRG genannten 15 Millionen Franken jährlich, die das Wiederaufschalten der UKW-Radiosender kosten würden. Das Unternehmen ist finanziell unter Druck und kündete kürzlich einen grossen Stellenabbau an.