Social-Media-Verbot
SVP-Politikerin: Tiktok oder Snapchat erst ab 14 Jahren

Australien verbietet Social Media für Kinder. Was macht die Schweiz? Nationalrätin Nina Fehr Düsel fordert eine Altersverifizierung.
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SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel ist überzeugt: Snapchat und Co. brauchen wegen Mobbing- und Suchtgefahr eine Altersbegrenzung.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • SVP-Nationalrätin reicht Motion ein
  • Bundesrat soll Social-Media-Verbot prüfen
  • Altersgrenze soll in der Schweiz bei 14 Jahren liegen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Raphael RauchBundeshausredaktor

In Australien gilt seit kurzem ein Social-Media-Verbot für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Die Onlineplattform Reddit klagt dagegen und behauptet, so werde die Freiheit der politischen Kommunikation eingeschränkt.

Unabhängig davon, was Down Under am Ende entschieden wird: Die Debatte ist auch in der Schweiz angekommen. Die Zürcher SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel (45) wird nächste Woche eine Motion einreichen. Der Bundesrat soll einen Entwurf vorlegen, wie auf Plattformen wie Tiktok oder Snapchat eine Altersverifizierung stattfinden kann. 

Suchtpotenzial bei Kindern und Jugendlichen

«Sogar viele Erwachsene haben Mühe, mit Social Media vernünftig umzugehen. Aber bei Kindern und Jugendlichen ist das Suchtpotenzial noch viel grösser», sagt die Juristin. «Es ist für Kinder sehr schwierig, wahre Inhalte von Betrug zu unterscheiden, und leider gab es aufgrund von Onlinemobbing auch schon Suizide.»

Fehr Düsel erinnert an die 13-jährige Céline, die per Handy gemobbt worden war. 2017 hatte sich Céline in Spreitenbach AG das Leben genommen. «Kinder brauchen Schutz und Grenzen. Darum macht auch ein Handyverbot an Schulen absolut Sinn. Mobbing und Grooming über Plattformen sind aber 24 Stunden lang möglich», warnt Fehr Düsel.

E-ID für Altersfreigabe nutzen

Die Nationalrätin ist überzeugt, dass die Mehrheit für eine Regulierung ist. In der Herbstsession hat die Kampagne «NextGen4Impact» eine Petition von rund 75'000 Unterschriften der zuständigen Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (61) mit dem Titel überreicht: «Schützt unsere Kinder – Likes sind kein Kinderrecht!»

Laut Fehr Düsel soll der Bund die kürzlich angenommene E-ID für die Altersfreigabe nutzen. Allerdings will sie weniger streng sein als Australien: In der Schweiz soll der Social-Media-Konsum bereits ab 14 Jahren erlaubt sein. Fehr Düsel zu Blick: «Der Bundesrat ist gefordert und sollte baldmöglichst Massnahmen vorschlagen, wie das Alter auf den grossen Plattformen besser verifiziert werden kann und der Kinderschutz im Netz mehr Beachtung findet.»

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