Darum gehts
- Badi Pruntrut verbot Ausländern Zutritt. Sie zieht positive Bilanz nach der Saison
- Weitere Massnahmen für nächste Saison werden geprüft, inklusive Saisonkarten nur für Schweizer
- 818 Abonnements verkauft, doppelt so viele wie im Vorjahr
Die Badi Pruntrut erhitzte diesen Sommer die Gemüter. Nach Vorfällen mit französischen Badegästen verhängte sie ein Zutrittsverbot für Ausländer und Ausländerinnen. Die Badi blieb Menschen vorbehalten, die in der Schweiz wohnen oder arbeiten.
Dem Regionalrat der französischen Region Grand Est, Christian Zimmermann, stiess dieser Entscheid sauer auf – er sei «diskriminierend und unverhältnismässig». Auch der Bund kritisierte das Verbot. «Ein pauschales Badiverbot für ausländische Personen ist problematisch und irritierend», schrieb die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR).
Doppelt so viele Abos
Die Badi zieht nach Saisonschloss ein positives Fazit. «Die Einheimischen haben ihr Schwimmbad zurückerobert, nun haben wir dort wieder Ruhe und Gelassenheit», sagt Lionel Maitre der Zeitung «Le Quotidien Jurassien». Maitre ist politisch verantwortlich für den Freizeitbereich des Gemeindeverbands des Bezirks Pruntrut (SIPD).
Der SIPD verzeichnete dieses Jahr einen starken Anstieg der Abo-Zahlen in der Badi Pruntrut: Im Sommer wurden 818 Stück verkauft, doppelt so viele wie im Vorjahr. Dazu kamen 40’000 Tageseintritte, etwas mehr als die 37’000 im Vorjahr.
Strenge Regeln für Minderjährige
Aufgrund der positiven Erfahrungen prüft der Verband nun weitere Massnahmen für die nächste Saison. Denkbar sei, Saisonkarten ausschliesslich an Personen aus der Schweiz zu verkaufen und Tageskarten für französische Besucher nur online anzubieten – gegen Angabe der vollständigen Kontaktdaten.
Auch künftig dürften ausländische Minderjährige ohne Begleitung die Badi in keinem Fall betreten. «Bei Schweizern haben wir keine Probleme mit Unhöflichkeit», erklärt Maitre die Unterscheidung zwischen Ausländern und Schweizern.