Die Politik sei seine Leidenschaft, weshalb er im Präsidium der Mitte Schweiz und im Thurgauer Kantonsrat bleibe. Auch eine erneute Kandidatur für den Nationalrat schloss Rüdisüli im Interview mit den Zeitungen von CH Media nicht aus. Ein nationales Amt würde ihn reizen, doch seine Energie gelte nun dem Grossen Rat im Thurgau.
Weiter sprach sich der 27-Jährige im Interview für ein Handyverbot an Schulen nach dem Beispiel des Kantons Nidwalden aus. Dies sei für den Schutz der Lernumgebung und der sozialen Interaktion wichtig. Rüdisüli betonte jedoch, dass die Schule allein das Problem des ungesunden Handykonsums nicht lösen könne. Es sei wichtig, Medienbildung zu betreiben. Die Verantwortung liege hier vor allem bei den Eltern.
«Digitale Waffen»
Tiktok und Co. seien keine harmlosen Spielzeuge, sondern würden auch als «digitale Waffen eingesetzt», so Rüdisüli weiter. Er plädierte für eine nationale Strategie für den Umgang mit den Techkonzernen. Er schlug etwa kindergerechte Versionen der sozialen Medien ohne Algorithmen vor.
Die Zukunft bereite ihm auch hinsichtlich der AHV Sorgen. Mit der Finanzierung der 13. AHV-Rente und möglicherweise auch der Aufhebung des Ehepaar-Plafonds sowie der Pensionierung der Babyboomer-Generation komme sehr viel auf die jüngeren Generationen zu. «Ich bin enttäuscht vom Bundesrat, dass er die Finanzierung nicht kreativer angeht. Das ist ein Skandal», sagte Rüdisüli zu «CH Media». Denn bei allen drei Themen würden reflexartig die Mehrwertsteuer und Lohnabzüge erhöht, was die Jungen und den Mittelstand schmerze.
Neben Rüdisüli treten auch Vizepräsident Maxime Moix, der internationale Sekretär Michele Roncoroni sowie Vorstandsmitglied Isaure Juillard nicht mehr zur Wiederwahl an, schrieb die Partei in einer Mitteilung. Ihre Nachfolge werde bei den Gesamterneuerungswahlen an der Delegiertenversammlung am 13. September 2025 in Biel bestimmt.