Darum gehts
- E-ID erleichtert das Leben und fördert die Teilhabe behinderter Menschen
- Gemeinden sehen Vorteile für effiziente und kostengünstige Verwaltungsaufgaben
- Initiativen und Referenden können mit Smartphone unterschrieben werden
«Die E-ID ist barrierefrei und hilft, Hürden abzubauen», sagte Jonas Pauchard vom Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen am Dienstag in Bern vor den Medien.
Setzten etwa ein Telekom-Anbieter oder eine Bank auf das neue Dokument, könnten Sehbehinderte selbständig einen Handyvertrag abschliessen oder ein Konto eröffnen. Menschen mit Behinderung erhielten mehr Hilfestellungen, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und unabhängiger zu leben.
Ältere könnten mit der E-ID vieles von zu Hause aus zu erledigen, sagte Bea Heim von der Vereinigung aktiver Senioren- und Selbsthilfegruppen (Vasos). Die E-ID mache das Leben einfacher, und sie sei kostenlos und freiwillig.
Vorteile für Gemeinden
Auch Gemeindeverwaltungen sehen Vorteile. Dank der E-ID könnten Routineaufgaben effizient, kostengünstig und bürgernah erledigt werden, führte André Guyer, Gemeindepräsident von Aesch ZH, aus. Das sei gerade für kleinere Gemeinden wichtig. Die E-ID sei eine attraktive Alternative zu den etablierten Identitätsnachweisen.
Daniel Graf von der Stiftung für direkte Demokratie sieht die E-ID als wirksames Mittel gegen Schummeleien beim Unterschriften sammeln. Dank der E-ID könnten Initiativen und Referenden mit dem Smartphone unterschrieben werden.
Vollbremsung drohe
«Wenn wir jetzt nichts tun dafür, dass die Schweiz ein Update erhält, kann es gut sein, dass wir in den nächsten Jahren eine Vollbremsung machen müssen», warnte Graf. Denn die Digitalisierung gehe nicht an der Schweiz vorbei.
Die E-ID vereinfache Geschäftsprozesse, reduziere Bürokratie, schaffe Vertrauen im digitalen Raum und schütze die Privatsphäre, sagte Franziska Barmettler, CEO von digitalswitzerland. Die Digitale Gesellschaft, beim ersten Anlauf von 2021 für die Einführung der E-ID noch Gegnerin, unterstützt die neue Vorlage.
Das heutige Projekt erfülle die Anforderungen für den Schutz von Personendaten, sagte Geschäftsleiter Erik Schönenberger. Es könnten einzelne Attribute wie das Alter geteilt werden, und etwa für das Ausstellen von Rechnungen werde die E-ID nicht benötigt.