Darum gehts
- Hitzige Debatte im Parlament über SVP-Halbierungs-Initiative
- SP-Nationalrätin Badran streckt SVP-Nationalrat Rutz die Zunge raus
- Rund 80 Parlamentarier wollten sich zur Halbierungs-Initiative äussern
Der erste Tag der Sommersession begann mit einer hitzigen Debatte. Rund 80 Parlamentarierinnen und Parlamentarier wollten sich im Zusammenhang mit der Halbierungs-Initiative der SVP zu Wort melden. Eine regelrechte Redeschlacht!
Nicht alle haben ihren Unmut allerdings nur in Worten ausgedrückt. SP-Nationalrätin Jaqueline Badran (63) stellte mehrere lange Zwischenfragen – und streckte SVP-Nationalrat Gregor Rutz (52) mitten in der Ratsdebatte die Zunge raus. Dies berichten die CH-Media Zeitungen.
Rutz ist «tiefenentspannt»
Rutz selbst nimmt den Zungen-Vorfall gelassen, wie er gegenüber Blick erklärt. «Ich bin da tiefenentspannt», sagt er. «Ich kenne Jacqueline Badran schon lange. Mir wäre eher wichtig, dass sie an ihrer Position zur SRG arbeitet, als an ihrem Verhalten im Nationalratssaal.»
Auf einen gemeinsamen Nenner werden die beiden allerdings nicht kommen. Badran bezeichnet ihren Zungen-Strecker als «Ausdruck einer jahrelangen harmlosen Neckerei» zwischen ihr und Rutz. Lieber aber macht sie ihrem Unmut gegenüber den Initianten rund um Rutz Luft, als sich zu ihrem Verhalten im Nationalratssaal zu äussern.
«Sie sind nicht die Programmdirektion»
«Sie wollen die SRG zerstören, weil sie sie nicht kontrollieren können», so Badran. Dank den Gebühren sei die SRG heute unabhängig und das passe der SVP nicht. «Wie alle rechten Parteien und Machtsuchende auf der ganzen Welt wollen sie die Medien kontrollieren. Ein Blick in die USA genügt.»
Die Meinungen der beiden Zürcher gehen weit auseinander. Rutz kritisierte während der Debatte, dass sich die Gegner der Initiative der entscheidenden Frage, was die SRG leisten solle und was nicht, verweigern würden. Die Forderung nach einer Grundsatzdiskussion findet Badran dagegen scheinheilig. «Was Service Public ist, steht in unserer Verfassung und im Gesetz. Wir sind nicht die Programmdirektoren, das müssen sie akzeptieren und uns nicht vorwerfen, wir würden eine Diskussion um Inhalte verweigern.»