Grosse Karren blechen mehr
In dieser Stadt zahlen SUV-Fahrer mehr fürs Parkticket

Lausanne folgt Basel und Paris mit höheren Parkgebühren für grosse Autos. Fahrzeuge über 1,6 Tonnen sollen mehr zahlen, die Gelder werden für die Klimaziele eingesetzt.
Publiziert: 03.06.2025 um 09:18 Uhr
|
Aktualisiert: 03.06.2025 um 09:36 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Grosse Karren sollen in Lausanne künftig fürs Parken stärker berappt werden.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Lausanne plant höhere Parkgebühren für SUVs über 1,6 Tonnen
  • Ziel: CO2-Emissionen reduzieren und Sicherheit für Fussgänger und Radfahrer erhöhen
  • Basel führt ähnliche Massnahme ein, Paris verlangt 18 Euro pro Stunde
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Nastasja_Hofmann_Praktikantin Politikressort_Blick_1-Bearbeitet.jpg
Nastasja HofmannRedaktorin Politik

Wer in Lausanne mit einem grossen Auto auffährt, wird künftig zur Kasse gebeten. Zumindest wenn man den SUV auch in der Stadt parkieren möchte. Denn der Gemeinderat hiess ein entsprechendes Postulat von linken Kreisen gut. Wenn das Auto mehr als 1,6 Tonnen auf die Waage bringt, muss draufbezahlt werden.

Die Initianten des Postulats sehen in der grossen Autos nur Probleme für Lausanne. Postulantin Franziska Meinherz (33, Grüne) sagt gegenüber «24heures»: «Sie sind die zweitgrösste Quelle für den Anstieg der CO2-Emissionen seit 2010 und stellen eine Gefahr für Fussgänger und Radfahrer dar.» Besonders gefährlich: Fahrer der SUVs sässen so hoch, dass Kinder für diese unsichtbar bleiben.

Gelder fürs Klima

So wird die Forderung nach deutlich höheren Parkgebühren für grosse und schwere Autos begründet. Davon ausgenommen werden Siebenplätzer, die für grosse Familien notwendig sein können. Das zusätzlich eingenommene Geld soll zudem zweckgebunden werden: für die Umsetzung des Lausanner Klimaplans. 

Bekämpft wurde die Forderung von der FDP und der SVP. Sie sahen die eingeschränkte Erreichbarkeit des Stadtzentrums als Problem für das Gewerbe in Lausanne. Geschäftsinhaber und Kunden müssten uneingeschränkt und zentral parkieren können. 

Fallbeispiele Basel und Paris

Für die höheren Gebühren, also die Stundentarife bei Parkplätzen, ist die Stadtverwaltung zuständig. Weiter muss die Polizei künftig kontrollieren, ob die Fahrzeuge die korrekte Gebühr entrichten. Dafür müssen die Einsatzkräfte vor Ort wissen, wie schwer denn das Auto überhaupt ist. Laut «24heures» sei das über Zugang zu den Daten des Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamts möglich. 

Höhere Parkgebühren für die SUVs kennt seit dem 1. Januar 2025 auch Basel. Während in Lausanne das Gewicht das Leitkriterium ist, ist es in Basel die Länge. Dabei kennt die Stadt Basel drei Kategorien für verschiedene Fahrzeuglängen. Die Preise sollen zudem bis 2027 kontinuierlich steigen. 

Ein weiteres bekanntes Beispiel für die Massnahme ist Paris. In der französischen Grossstadt kostet das Parkieren für SUVs ab 1,6 Tonnen schon seit 2024 18 Euro pro Stunde. Da sich Lausanne eher an Paris als an Basel orientiert, könnten die Tarife in der Westschweiz ähnlich hoch ausfallen.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?