Darum gehts
- Frankreich verbietet Rauchen im öffentlichen Raum zum Schutz von Kindern
- Schweizer Städte haben unterschiedliche Ansätze zu Rauchverboten auf Spielplätzen
- In Frankreich droht bei Verstössen eine Strafe von 135 Euro
Keine Kippen mehr in der Nähe von Krippen und Kindern: Ab 1. Juli gilt in Frankreich ein Rauchverbot im öffentlichen Raum. «Wo es Kinder gibt, muss das Rauchen aufhören», sagte Catherine Vautrin (64), die französische Gesundheitsministerin.
Betroffen vom Verbot sind auch Trottoirs und Plätze vor Grund- und Mittelschulen. In Bushäuschen und Sportanlagen ist die genaue Verbotszone noch nicht klar definiert. Vautrin sagte in einem Zeitungsinterview am Donnerstag: «Die Freiheit, zu rauchen, hört dort auf, wo die Kinder das Recht haben, frische Luft zu atmen.»
Deshalb soll es in Zukunft eine Strafe in Höhe von 135 Euro für all jene geben, die sich an den öffentlichen Orten eine «clope» – also eine Zigarette – anzünden. E-Zigaretten bleiben vom Verbot ausgenommen.
Auch Mittelschulen und Gymnasien sind von dem Verbot betroffen, um insbesondere zu verhindern, dass «Mittelschüler und Gymnasiasten vor ihrer Schule rauchen».
Verbot schwierig umzusetzen
Wie sieht die rechtliche Situation in der Schweiz aus? Hierzulande gibt es kein flächendeckendes gesetzliches Rauchverbot auf öffentlichen Spielplätzen oder Schulen. Aber auch hier wird vermehrt der Ruf nach rauchfreien Spiel- und Sandplätzen laut.
So etwa in der Stadt St. Gallen. Dort verlangt eine überparteiliche Initiative ein Rauchverbot auf Spielplätzen. Noch im Mai 2024 kippte das St. Galler Stadtparlament einen Vorstoss, der ein Verbot ins Polizeireglement schreiben wollte. Eine Mehrheit war der Ansicht, dass ein Verbot wenig Sinn ergebe, weil ein solches von der Polizei kaum umzusetzen sei.
Ein Verbot ohne Busse in Zürich
Auch im Kanton Bern forderte die SP bereits eine solche Einschränkung. Die Regierung beauftragte daraufhin eine Arbeitsgruppe, um das Rauchverbot auf öffentlichen Spielplätzen zu prüfen. Diese kam 2023 zum Schluss: Rauchverbote auf öffentlichen Kinderspielplätzen seien keine sinnvolle Lösung. Es solle zudem in der alleinigen Kompetenz der Gemeinden bleiben, entsprechende Regelungen zu erlassen.
Anders sieht man das in Graubünden. In Chur gibt es ein Verbot bereits seit 2008. Man habe dort gute Erfahrungen damit gemacht, berichtete kürzlich das SRF. Auch in Lugano sind die öffentlichen Spielplätze seit Ende 2015 rauchfrei.
Städte wie Bern und Zürich kennen ebenfalls rauchfreie Spielplätze. Dort wird aber nicht gebüsst, wer dagegen verstösst, sondern man setzt auf soziale Kontrolle und freiwilliges Einhalten der Regel.