Darum gehts
- Frankreich verbietet Rauchen an öffentlichen Orten zum Schutz vor Passivrauchen
- E-Zigaretten sind vom Verbot ausgenommen, Rauchen in Gastronomiebereichen weiterhin erlaubt
- Jährlich sterben in Frankreich 75'000 Menschen durch Rauchen
An der Bushaltestelle oder am Badestrand ist in Frankreich jetzt Schluss mit Rauchen. Auch in öffentlichen Parks sowie rund um Schulen und in den offenen Bereichen von Sportanlagen und Bibliotheken ist Rauchen ab heute per Verordnung verboten.
Wer dennoch zur Kippe greift, den könnte das teuer zu stehen kommen. Frankreichs Gesundheitsministerin Catherine Vautrin (64) hatte vor einigen Wochen ein Bussgeld von 135 Euro angemahnt. In der Verordnung ist das bisher nicht konkret festgehalten.
Verschärftes Verbot
Mit dem Schritt will Frankreich vor allem Kinder besser vor passivem Tabakkonsum schützen. In welchem Umkreis genau um Schulen nicht geraucht werden darf, steht noch nicht fest. Für E-Zigaretten gilt das Verbot derzeit nicht, wie Vautrin vor Kurzem ankündigte. Auch an den beliebten Aussenbereichen von Restaurants und Cafés darf weiterhin gequarzt werden.
Schon zuvor gab es in Frankreich an einigen Orten ein Rauchverbot. Der Griff zur Zigarette war bereits auf dem Schulgelände, in Transportmitteln, in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr oder Büros sowie auf öffentlichen Spielplätzen untersagt.
«Häufigste vermeidbare Todesursache»
Ministerin Vautrin zufolge tötet Rauchen jährlich 75'000 Menschen in Frankreich. «Es ist die häufigste vermeidbare Todesursache.»
Frankreich, das einst als Raucherland galt, hat laut der Französischen Beobachtungsstelle für Drogen und Suchttendenzen OFDT mittlerweile ein historisch niedriges Niveau an Rauchern.
2023 gab weniger als jeder Vierte zwischen 18 und 75 Jahren an, täglich zu rauchen. 2000 waren es noch 30 Prozent. Auch der Verkauf von Tabak ging zuletzt zurück.