Aufgepasst in den Sommerferien vor kuriosen Regeln
Immer mehr Länder sagen den Rauchern den Kampf an

Europaweit verschärfen sich die Rauchverbote: In Frankreich, Italien und Spanien gelten strenge Regeln an öffentlichen Orten und Stränden. Verstösse können mit hohen Bussgeldern geahndet werden. In der Schweiz sieht man den Schutz vor Passivrauchen deutlich lockerer.
Publiziert: 15.06.2025 um 17:13 Uhr
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Gemütlich am Strand qualmen war einmal.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Rauchverbote in Europa nehmen zu
  • Schweiz hinkt bei Prävention und Schutz vor Passivrauchen hinterher
  • Frankreich führt eines der strengsten Rauchverbote ein
  • Italien und Spanien setzen strenge Rauchverbote im Freien durch
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Die steigenden Temperaturen laden zu kurzen Städtetrips übers Wochenende oder Strandferien ein. Die Freiheit ruft. Immer häufiger jedoch mit Einschränkungen – gerade für Raucher. Länder in ganz Europa setzen weitreichende Rauchverbote in Kraft. Wer dagegen verstösst, muss mit saftigen Bussen rechnen. 

In Frankreich gelten besonders strenge Regeln. Ab dem 1. Juli 2025 greift ein Rauchverbot in öffentlichen Bereichen wie Bushaltestellen, Sportanlagen, Parks, Gärten und Stränden. Wer sein Handtuch an der Côte d'Azur oder auf Korsika ausbreitet, kann gegen die Langeweile allenfalls ein Buch einpacken.

Raucherradius in Mailand

Ziel der Regierung ist es, dass die heutigen Kleinkinder als erste rauchfreie Generation aufwachsen. Ein zentraler Treiber für die rigide Regelung: die horrenden Gesundheitskosten, die durchs Rauchen verursacht und über die Krankenversicherung auf die Allgemeinheit überwälzt werden. Wer gegen das Verbot verstösst und erwischt wird, muss eine Strafe von 135 Euro zahlen.

Radikal gegen Raucher geht auch Mailand vor: In der italienischen Modemetropole gilt seit dem 1. Januar 2025 ein fast vollständiges Rauchverbot im Freien. Glimmstängel dürfen nur noch angezündet werden, wenn ein Mindestabstand von zehn Metern zu anderen Personen eingehalten wird. Bei einem Verstoss droht eine Busse von bis zu 240 Euro. Mit der strengen Regelung will die Stadt die Luftqualität verbessern. Ausgenommen sind E-Zigaretten. Wobei auch hier viele Länder zunehmend strenger werden. 

Immer mehr Strände mit Rauchverbot

In Turin darf seit letztem Jahr nicht mehr gequalmt werden, wenn Passanten weniger als fünf Meter entfernt sind. Sonst droht ein Bussgeld von 100 Euro. Das gilt auch für die trendigen E-Zigaretten. Sind Kinder oder schwangere Frauen anwesend, ist das Rauchen in Turin gänzlich untersagt.

An den italienischen Badestränden sind in den letzten Jahren Rauchverbote wie Sonnenschirme aus dem Boden gewachsen. Ab diesem Sommer gilt das auch in Jesolo. In der Startphase ist das Verbot aufs Ufer beschränkt und wird später dann auf den Schirmbereich ausgeweitet. Auch auf Sardinien, Sizilien sowie in Apulien, Latium oder Venetien ist das Rauchen an immer mehr Stränden illegal. Ein Grund ist neben der Gesundheit die Umweltverschmutzung, verursacht durch Millionen von weggeworfenen Zigarettenstummeln.

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Spanien wird ebenfalls deutlich strenger

Auch in Spanien weht den Rauchern ein immer rauerer Wind entgegen: Verbote in Innenbereich sind – wie in zahlreichen Ländern – schon lange üblich. In diesem Jahr weitet die Regierung die Verbote aber nochmals deutlich aus. Rasch im Rausch vor dem Nachtclub eine Zigarette anzuzünden, ist dann vorbei. Genauso wie auf Restaurantterrassen den Nachbartisch mit Qualm einhüllen.

In Barcelona ist der Gilmmstängel an sämtlichen Stränden tabu. Auf Mallorca, Ibiza sowie in Valencia oder an der Costa Blanca gilt das Verbot ebenfalls an immer mehr Stränden. Bei Verstössen drohen happige Bussen. Erst recht, wenn man beim Zigarettenstummelweitwurf Richtung Meer erwischt wird.

Im Auto oft nur mit Einschränkung

Wer mit dem Auto in die Auslandsferien fährt, sollte sich unbedingt im Vorfeld über mögliche Verbote schlaumachen: In zahlreichen Ländern gibt es saftige Bussen, wenn man in Gegenwart von Kindern oder Schwangeren im Auto pafft. 

In der Schweiz hingegen darf der Wagen vollgenebelt werden, ganz egal, wer drin sitzt. Die Schweiz hinkt vielen Ländern punkto Prävention und Schutz vor Passivrauch weit hinterher. Das Stimmvolk wollte daran etwas ändern und stimmte für ein Verbot jeglicher Art von Tabakwerbung. Das Parlament sah das anders und zimmerte aus der Initiative einen Kompromiss.

Raucherinnen und Raucher leben in der Schweiz also quasi im Paradies. Auch wenn hierzulande ebenfalls immer mehr Badis auf Rauchverbote setzen, wie eine Auswertung von Snusmarkt zeigt. Das Unternehmen mit schwedischen Wurzeln nahm die Rauchverbote nicht ganz uneigennützig unter die Lupe. Es will einen globalen Wandel hin zu «weniger schädlichen» Produktalternativen vorantreiben.

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