Es droht ein Verbot
Elektroschock für Luzerner Taxifahrer

Luzern plant drastische Massnahmen für Autofahrer: Ab 2040 gibt es keine Dauerparkkarten mehr für Verbrenner. Taxiunternehmen müssen ab 2033 emissionsfrei fahren. Die Branche zeigt sich überrascht und ist besorgt über die Umsetzbarkeit.
Publiziert: 13.08.2025 um 14:58 Uhr
|
Aktualisiert: 13.08.2025 um 16:29 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Luzern plant drastische Massnahmen: Taxiunternehmen müssen ab 2033 emissionsfrei fahren. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Luzern plant Verbrenner-Verbot für Taxis und höhere Parkgebühren für Benziner
  • Taxibranche ist überrascht von Plänen, sieht Herausforderungen bei Umsetzung
  • E-Taxis kosten rund 100'000 Franken, Anschaffung für viele schwierig
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_398.JPG
Daniel BallmerRedaktor Politik

Die Stadt Luzern sagt Verbrennerautos den Kampf an. Wer einen Benziner fährt, soll künftig mehr für seine Dauerparkkarte zahlen als Personen mit E-Autos. Ab 2040 soll es für die Betroffenen gar keine Dauerparkkarte mehr geben. Und der Massnahmenplan des Luzerner Stadtrats sieht zudem einschneidende Regeln für Taxibetriebe vor.

Ab 2033 soll die Stadt nur noch Bewilligungen an diejenigen Taxis vergeben, die mit einem emissionsfreien Fahrzeug unterwegs sind. Die Taxiunternehmen seien davon überrascht worden. Manuela Di Caro, Luzerner Taxifahrerin und Vertreterin ihrer Branche in der städtischen Taxikommission, sei weder informiert noch sonst in den Entscheid einbezogen worden, erklärt sie gegenüber dem Onlineportal Zentralplus.

«Einige werden ziemlich überfordert sein»

Di Caro und ihr Mann unterstützen die geplante Änderung. Ihr Unternehmen fahre schon seit Anfang 2019 vollelektrisch, habe in der Garage auch eine selbst finanzierte Ladestation. Doch: Nicht alle Taxibetriebe seien in einer solch komfortablen Lage, gibt sie zu bedenken. «Einige Unternehmen werden vermutlich ziemlich überfordert sein.»

Noch würden in der Branche viele Benziner oder Dieselautos fahren. Dafür gebe es diverse Gründe: teure Anschaffungskosten, geringere Reichweite im Winter, fehlende Ladestationen in Wohnquartieren oder bei Stadtplätzen, wo Leute abgeholt werden.

Für die Taxibranche finde Di Caro die geplante Regel daher heikel: «Nicht jeder kann sich das leisten, sein altes Auto zu verkaufen und einfach ein neues zu kaufen. Das finde ich zu heftig.» Selber fahre sie einen Mercedes EQE, ihr Mann einen Mercedes EQV. Kostenpunkt: rund 100'000 Franken. «Das hat nicht jeder einfach so in der Tasche.» Selbst bei Leasing fielen im Monat potenziell Tausende Franken an, die die Betriebe wieder reinholen müssten.

Dabei seien die Anforderungen an die Taxis in Luzern schon heute streng. Ökologische Aspekte spielten bei den städtischen Bewilligungen bereits jetzt eine grosse Rolle. Fahre ein Unternehmen Autos mit Energieeffizienz A, werde das Angebot von der Stadt besser bewertet als ein anderes, das Fahrzeuge mit Effizienz B fährt.

Doch auch hier gebe es Probleme, schreibt Zentralplus weiter. Denn die Energieeffizienz könne plötzlich ändern. Als Di Caro damals ihr Auto gekauft habe, habe dieses noch als Fahrzeug mit Kategorie A gegolten – drei Monate später aber als Kategorie B. «Hätte ich das Auto in der Ausschreibung nicht schon vorher angekündigt, hätte ich meine Lizenz verloren.»

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen