Zürich top, St. Gallen flop
In den Parkhäusern hapert es bei den Ladeplätzen für E-Autos

Wie gut können Elektroautos unterwegs geladen werden? Für die Verkehrswende ist die Frage zentral. Doch in Schweizer Parkhäusern gibt es noch Luft nach oben, wie ein Test des TCS zeigt.
Publiziert: 30.07.2025 um 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2025 um 18:50 Uhr
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Wie gut ist die Ladeinfrastruktur in Parkhäusern?
Foto: Thomas Meier

Darum gehts

  • TCS testet Ladestationen in Parkhäusern
  • Zürich führt Rangliste an, St. Gallen Schlusslicht bei Lademöglichkeiten
  • 40 Parkhäuser in 8 Städten getestet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lucien FluriCo-Ressortleiter Politik

Schweizerinnen und Schweizer sollen vermehrt Elektroautos fahren. Das will der Bund, um die Klimaziele zu erreichen. Autoimporteure müssen deshalb Bussen zahlen, wenn ihre verkauften Flotten zu viel CO₂ ausstossen.

Das ursprüngliche Ziel: 50 Prozent Steckerfahrzeuge unter den Neuzulassungen alleine 2025. Doch das ist in weiter Ferne. Die Verkäufe der E-Autos liefen in letzter Zeit eher schleppend.

Ein Problem: die Ladeinfrastruktur. In Miethäusern fehlt sie oft. Mehrfach hat sich deshalb bereits das Parlament mit der Frage befasst. Subventionen waren abgelehnt worden. Erst im Juni hat das Parlament aber ein Recht auf Laden für Mieter beschlossen: Der Bundesrat hat nun zwei Jahre Zeit, um Vorschläge zu machen, wie das angepackt werden könnte. 

Es gibt Handlungsbedarf

Doch wie sieht es in den Städten aus? Wie geben sie die Gelder in ihren Parkhäusern für Ladestationen aus? Und vor allem: Wie benutzerfreundlich sind diese? 

Der TCS hat in 40 Parkhäusern in den acht grössten Städten getestet. Das Fazit: Es braucht noch mehr Effort. Lademöglichkeiten sind meist vorhanden. «Allerdings braucht es deutlich mehr, wenn man sich am Bestand von 4 Prozent Elektroautos orientiert», schreibt der TCS. Nach wie vor müssten E-Autofahrer die Wahl des Parkhauses «mit Bedacht» treffen: Die Unterschiede zwischen Städten und Parkhäusern sind gross. 

Die Städte könnten etwa bei den Zahlungsvorgängen vorwärtsmachen, hält der TCS fest. «Für Gelegenheitsnutzer oder Touristen darf die Bezahlung nicht zu einem Ding der Unmöglichkeit werden.» Es dürfe keinen App-Zwang geben, das Zahlen mit Twint oder Kreditkarte müsse möglich sein. 

Zürich an der Spitze des Rankings

Verbesserungsmöglichkeiten sieht der Verband auch bei der Anzeige freier Ladeplätze: «Die Parking-Betreiber sollten bereits bei der Einfahrt signalisieren, ob die Ladestationen frei sind. Es wäre ausserdem wünschenswert, wenn die Städte im Internet eine Übersicht der Ladestationen in den jeweiligen Parkhäusern zur Verfügung stellen würden», so der TCS. 

Und die Rangliste unter den Städten? Zürich liegt auf dem 1. Platz, auch Luzern schneidet «hervorragend» ab. Auf Platz 3 folgt Bern, vor Basel, Genf, Lausanne und Winterthur. Schlusslicht ist St. Gallen. Dort finden sich in den getesteten Parkhäusern mit einer Ausnahme nicht mehr als zwei bis vier Parkplätze mit Lademöglichkeiten – teils auch gar keine.

Wo ist da der Parkplatz?

Enttäuscht hat die Tester auch das Parking City West mitten in Bern. Nur gerade eine Ladestation wird im Internet angekündigt, «beim Test war sie allerdings nicht auffindbar», schreiben die Tester.

Damit verfügt die Bundesstadt über das schlechteste Parkhaus im Test. Es liegt 850 Meter vom Bundeshaus entfernt, wo bald wieder über die Ladeinfrastruktur debattiert werden dürfte.

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