Darum gehts
- Martin Werlen fordert, dass Papst Leo XIV. eine Frau zur Kardinälin macht
- Simona Brambilla als mögliche Kandidatin für das Kardinalsamt vorgeschlagen
- Brambilla leitet als erste Frau eine grosse vatikanische Behörde
Martin Werlen (63) ist der ehemalige Abt des Klosters Einsiedeln. Der Kirchenmann hat eine unkonventionelle Forderung angesichts der konservativen katholischen Kirche. Er möchte, dass Papst Leo XIV. eine Frau zur Kardinälin macht. Dies berichtet die katholische Nachrichtenagentur.
Es wäre die erste hohe Würdenträgerin der römisch-katholischen Kirche. Zu kath.ch sagt Werlen, dass es dafür Zeit sei und dass er diesen Schritt dem neuen Papst zutraue. Die Kardinäle haben die Funktion, den Papst bei der Leitung der Kirche zu unterstützten. Sie sind es auch, die im Konklave einen neuen Papst wählen.
Werlen hat bereits eine Kandidatin im Kopf
Als Kandidatin hat er Simona Brambilla (59) im Sinn. Sie hat es unter Papst Franziskus als erste Frau an die Spitze einer grossen vatikanischen Behörde geschafft. Als Präfektin leitet sie das Dikasterium für die Institute des gottgeweihten Lebens und Gesellschaften des apostolischen Lebens. Das ist vergleichbar mit einem Amt als Ministerin in anderen Staaten.
Der Benediktiner Martin Werlen drängt nun darauf, den nächsten Schritt zu gehen und es nicht nur bei Gesprächen zu belassen, wie er zu kath.ch sagt. Die Kirche müsse sich der Lebenswelt der Menschen annähern. Nach der Lehre ist es in der katholischen Kirche allerdings ausgeschlossen, eine Frau zur Priesterin zu weihen.
Werlen geht mit seinem Vorpreschen auch ein gewisses Risiko ein, aus Rom gerügt zu werden. Der Benediktiner war von 2001 bis 2013 Abt des Klosters Einsiedeln. Schweizweit bekannt wurde er, weil er als Abt auf Twitter sehr aktiv war. Aktuell leitet er die Propstei St. Gerold in Österreich.