Eigenmietwert-Rechner zeigt
So viel sparen Haus- und Wohnungsbesitzer

Bald stimmt die Schweiz über die Abschaffung des Eigenmietwerts ab. Ein Komitee hat nun einen Rechner lanciert, der zeigt, wie viel Geld Hausbesitzer sparen.
Publiziert: 07:07 Uhr
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Aktualisiert: 07:30 Uhr
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Im September stimmt die Schweiz über die Abschaffung des Eigenmietwerts ab.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Schweiz stimmt über Abschaffung des Eigenmietwerts ab.
  • Onlinerechner zeigt mögliche Steuereinsparungen bei Abschaffung des Eigenmietwerts
  • Steuerausfall von 1,7 Milliarden Franken erwartet, davon 400 Millionen beim Bund
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Warum ein Einkommen versteuern, das man nie erhalten hat? Diese Frage stellen sich wohl viele Personen, die hierzulande eine Wohnung oder ein Haus besitzen. Sie erhalten jedes Jahr einen Brief von der Steuerverwaltung, worin diese mitteilt, wie hoch der Eigenmietwert ihres Eigenheims ist.

Diese Post könnte künftig ausbleiben. Am 28. September 2025 stimmt die Schweiz über die Abschaffung des Eigenmietwerts ab. Aktuell sieht es gut für die Vorlage aus.

Junge träumen vom Eigenheim

Zu den Befürwortern der Abschaffung gehören die bürgerlichen Parteien. Nun haben sich Vertreter aus allen bürgerlichen Jungparteien zu einem «Zukunftskomitee» zusammengeschlossen und einen Online-Rechner erstellt. Er soll mit wenigen Klicks zeigen, wie viel Geld Betroffene sparen, wenn der Eigenmietwert abgeschafft wird.

Abgefragt werden der Marktwert der Immobilie, die Höhe der Hypothek und das aktuelle steuerbare Einkommen. Danach spuckt der Rechner aus, was an Steuern gespart werden könnte. Hier findest du den Online-Rechner.

Als Beispiel: Ein Ersteigentümer besitzt eine Wohnung mit einem Marktwert von 500'000 Franken. Die Hypothek beträgt 350'000 Franken und das steuerbare Einkommen liegt bei 80'000 Franken. Laut Rechner würde die Person 737 Franken Kantonssteuern und 476 Franken Bundessteuern einsparen. Achtung für alle Nicht-Zürcher: Der Rechner basiert auf der Bundes- und Kantonssteuer des Kantons Zürich. Es werden vereinfachte Annahmen und Prozentsätze verwendet.

Steuerausfälle für Bund und Kantone

Viele junge Menschen träumen von den eigenen vier Wänden, schreibt das Komitee in einer Medienmitteilung. Die Besteuerung des Eigenmietwerts mache diesen Traum zusätzlich unnötig teuer. Junge Menschen in der Schweiz hätten darum ein besonderes Interesse, dass die Abstimmung in ihrem Sinne ausfällt.

Jonas Lüthy (21), Präsident der Jungfreisinnigen sagt dazu: «Es ist zentral, dass wir als Zukunftskomitee in der Debatte den konkreten Mehrwert für die junge Bevölkerung hervorheben.» Die Vorlage sei insbesondere für junge Familien attraktiv, die ihr erstes Eigenheim kaufen. «Eine Studie der Raiffeisenbank zeigt: Gerade Erstkäufer in Neubauten profitieren am meisten von der Reform, sie zahlen heute unverhältnismässig hohe Steuern.»

Widerstand von Kantonen

Weniger Freude an der Vorlage haben die Kantone. Die Eidgenössische Steuerverwaltung schätzt den Steuerausfall auf 1,7 Milliarden Franken, ein Grossteil davon würden die Kantone einbüssen. Die Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) stellt sich entsprechend gegen die Reform.

Kritik kommt zudem von der Energielobby und aus der Gebäudebranche. Wird der Eigenmietwert nämlich gestrichen, gibt es keinen Steuerabzug beim Gebäudeunterhalt. Man befürchtet, dass ohne Steuerabzug Hausbesitzer ihre Gebäude seltener energetisch sanieren lassen.

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