«Ich habe darüber mit Präsident Trump letzten Donnerstag gesprochen und ihn auch gebeten, diese Systeme zu liefern», sagte Kanzler Friedrich Merz auf der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Rom. Die Verteidigungsminister beider Länder würden gerade darüber verhandeln, es gebe aber noch keine endgültige Entscheidung.
«Die Amerikaner brauchen sie zum Teil auch selbst, sie haben aber auch sehr viele», sagte Merz über die Patriots, die auch von der Bundeswehr - den deutschen Streitkräften - genutzt werden. Wie viele Systeme Deutschland kaufen will, sagte er aber nicht. Dem Vernehmen nach soll es aber zunächst um zwei Systeme gehen. Die Ukraine ist derzeit massiven Luftangriffen Russlands ausgesetzt. Deutschland hat die Ukraine bereits in grossem Stil mit Luftverteidigungssystemen unterschiedlicher Bauart unterstützt.
Patriot kann Ziele in 100 Kilometern Entfernung treffen
Patriot (Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target) zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper werden damit bekämpft. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen – abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper.
Die mobile Startstation erinnert an grosse Lastwagen und enthält bis zu vier Startbehälter. Nach US-Militärangaben können damit insgesamt je nach Konfiguration bis zu 16 Abwehrraketen geladen werden. Dem US-Thinktank CSIS zufolge kosten die Abwehrraketen der weit verbreiteten Version Pac-3 etwa vier Millionen Dollar pro Stück.