«Da hat es geiles Zeug drin»
Was macht Vegi-Papst Rolf Hiltl bei Alice Weidel?

Ist er bekennender Weidel-Fan? Der Schweizer Vegi-Papst Rolf Hiltl sass letzte Woche bei der Rede der AfD-Politikerin in Zürich in der ersten Reihe – direkt neben Weidels Partnerin. Der Gastronom verteidigt seine Teilnahme: Er sei offen für alle politischen Strömungen.
Publiziert: 22.11.2024 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 22.11.2024 um 13:54 Uhr
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Direkt neben Alice Weidels Partnerin Sarah Bossard: Rolf Hiltl klatscht der AfD-Politikerin zu.
Foto: André Häfliger/Weltwoche

Auf einen Blick

  • Rolf Hiltl sitzt neben Alice Weidels Partnerin bei Zürcher Veranstaltung
  • Hiltl verteidigt Teilnahme, betont offene Haltung gegenüber verschiedenen politischen Ansichten
  • Neben Hiltl verfolgten zahlreiche weitere illustre Gäste Weidels Auftritt
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Joschka SchaffnerRedaktor Politik

Huch, wer sitzt denn da neben Alice Weidels (45) Schweizer Partnerin Sarah Bossard (42)? Ja, es ist tatsächlich Vegi-Papst Rolf Hiltl (59), der in der vordersten Reihe der AfD-Politikerin zuhört. Der Zürcher Gastronom besuchte vergangene Woche – wie so einige Unternehmer – den «Let’s talk»-Tag des Efficiency Clubs im Zürcher Kongresshaus. AFD-Co-Chefin Weidel sprach im Rahmen der Veranstaltung über ihre Pläne nach dem Aus der deutschen Ampel-Koalition – und über ihre Liebe zur Sarah Bossard.

Ist Hiltl etwa AfD-Sympathisant? Und in welcher Beziehung steht er zu Bossard und Weidel? In den sozialen Medien diskutieren linke Kreise bereits eifrig darüber, ob nun gar ein Boykott seiner Restaurants der Hiltl- und Tibits-Ketten angebracht sei.

«Ich bilde mir meine Meinung gerne selbst»

Blick hat bei Hiltl nachgefragt. Er zeigt sich gelassen: Er schäme sich keineswegs, an der Veranstaltung teilgenommen zu haben – trotz des kontroversen Gastes. «Ich gehe mit dem Weitwinkelobjektiv durch die Welt», sagt er. «Ich finde es gut, wenn man alle anhören kann.»

So habe er in der Vergangenheit auch die Zürcher Stadtpräsidentin Corinne Mauch (64) oder den FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt (30) zum Mittagessen getroffen. «Und am 1. Mai liess ich mir auf dem Kasernenareal von einem bärtigen Mann den Marxismus erklären. Sie sehen: Ich bilde mir meine Meinung gerne selbst.»

Eine enge Bekanntschaft mit dem Liebespaar Weidel/Bossard weist er von sich: Bossard habe er erst an der Veranstaltung kennengelernt. «Neben ihr war zufällig noch ein Platz frei, da nutzte ich die Möglichkeit», sagt Hiltl. Er bezeichnet sowohl sie als auch Weidel als «starke Frauen». Denn wie er selbst seien sie vor allem eines: freiheitsliebend.

Sympathien für das AfD-Parteiprogramm

Dabei äussert Hiltl, dessen Mutter aus Deutschland stammt, aber auch ausdrücklich Sympathien für das Parteiprogramm der AfD: «Da hat es geiles Zeug drin. Sie wollen etwa ein demokratisches System analog der Schweiz einführen – eine tolle Idee.» Er empfehle deshalb allen, das Programm zu lesen. Nur der Antisemitismus und Rassismus, zu dem sich gewisse AfD-Exponenten hinreissen, würde ihm gegen den Strich gehen. «Das ist für mich ein absolutes No-Go.»

Neben dem bekennenden Christen Hiltl klatschten auch andere illustre Gäste Weidel zu: etwa Weltwoche-Chef Roger Köppel (59), der Zuger Kryptokönig Niklas Nikolajsen (49) und der forensische Psychiater Frank Urbaniok (62). Und auf der Bühne stand nicht nur die AfD-Frau. Auch Unternehmer Peter Spuhler (65) und Ex-Banker Joe Ackermann (76) traten vor versammelter Gesellschaft auf.

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