Bald 20 Prozent weniger?
Bund will Zucker aus Müesli, Joghurt und Cola verbannen

Bis 2028 soll der Zuckergehalt um 20 Prozent sinken. Das schlägt der Bund den Lebensmittelproduzenten vor. Noch ist offen, wer bei den neuen Zielen mitmacht.
Publiziert: 12.05.2025 um 08:33 Uhr
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Schweizerinnen und Schweizer essen pro Jahr über 32 Kilo Zucker.
Foto: imago stock

Darum gehts

  • Bund will Zuckergehalt in Lebensmitteln reduzieren, Produzenten müssen reagieren
  • Ziele umstritten: Mitte-Nationalrat kritisiert Bevormundung, Grüne fordern strengere Massnahmen
  • Zuckerkonsum heute doppelt so hoch wie von WHO empfohlen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lucien FluriCo-Ressortleiter Politik

Weniger Zucker! Das will der Bund den Schweizerinnen und Schweizern verordnen. Bis 2028 soll der Zuckergehalt in Softdrinks oder Joghurts um 20 Prozent sinken, bei Müesli gar um 25 Prozent. Das berichten die Tamedia-Zeitungen gestützt auf Unterlagen des Bundes. Dieser hat die angestrebten Ziele im März den Produzenten vorgestellt. 

Heute ist der Zuckerkonsum etwa doppelt so hoch wie von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen. Grosse Schweizer Lebensmittelhersteller wie Emmi, Coop, Migros oder Nestlé hatten bereits vor zehn Jahren eingewilligt, bis Ende 2024 Joghurts und Milchgetränke mit rund zehn Prozent weniger Zucker herzustellen.

Bevormundung oder nötiger Schritt?

Nun soll der nächste Schritt folgen. Bis im Juni müssen die Produzenten dem Bund mitteilen, ob sie auch bei den neuen Zielen mitmachen. Ein Knackpunkt: Der Zucker darf nicht durch andere Süssungsmittel ersetzt werden. 

Die Ziele sind umstritten. «Wir müssen aufhören, die Menschen im Land immer stärker zu bevormunden», sagt Mitte-Nationalrat Leo Müller (66, LU) den Tamedia-Zeitungen. Müller sitzt auch im Verwaltungsrat der Schweizer Zucker AG.

Für Grünen-Nationalrätin Manuela Weichelt (57, ZG) gehen die Ziele dagegen zu wenig weit. «Die Bestseller-Produkte bleiben häufig unangetastet», kritisiert sie den zu hohen Anteil in Süssgetränken. Sie möchte eine fixe Obergrenze einführen. 

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