Darum gehts
- Art Basel expandiert nach Doha, Basler Politiker sind empört
- Linke fordern Verkauf der Kantonsbeteiligung, SP will Mehrheit erwerben
- Basel-Stadt hält 37 Prozent der MCH Group, die Art Basel durchführt
Die Art Basel befindet sich auf Expansionskurs. Im Mai ist bekannt geworden, dass die Kunstmesse einen neuen Ableger in Doha gründet, der Hauptstadt Katars. Die erste Ausgabe soll im Februar 2026 stattfinden.
Unter Basler Politikern sorgte diese Mitteilung für Empörung – denn Basel-Stadt hält 37 Prozent der MCH Group, die die Kunstmesse Art Basel durchführt. Der Kanton solle sich nicht an einem Unternehmen beteiligen, das Geschäfte mit einem Land macht, das Menschenrechte systematisch verletze, finden Grossräte aus dem links-grünen Lager.
Basta will Verkauf
Für sie ist deshalb klar: So nicht! Uneinig ist man sich allerdings über die nötigen Massnahmen, wie die «Basler Zeitung» und das Online-Portal «Primenews» berichten. Die Linksaussenpartei Basta fordert in einem Vorstoss, dass der Kanton seinen Anteil am Messe- und Eventunternehmen verkauft.
Die Partei habe schon Bedenken gehabt, als die Art Basel nach Hongkong expandierte, heisst es in einem Vorstoss, den alle Basta-Grossratsmitglieder unterzeichnet haben. Nun sei ein Punkt erreicht, «an dem eine öffentliche Beteiligung politisch und moralisch nicht mehr vertretbar ist».
SP möchte Beteiligung erhöhen
Die SP-Fraktionchefin Michela Seggiani hat einen Vorstoss eingereicht, in dem sie das genaue Gegenteil fordert: Der Regierungsrat solle die notwendigen Massnahmen ergreifen und Grundlagen erarbeiten, um eine Mehrheit der Aktien der MCH Group zu erwerben.
Ihr Argument legt sie in der «Basler Zeitung» dar: Wenn Basel-Stadt seine Anteile verkaufe, habe der Kanton keine Kontrolle mehr und könnte, wenn nötig, auch nicht intervenieren. Die Regierung müsse also eine Strategie ausarbeiten, «mit welcher die Interessen des Kantons innerhalb der MCH Group besser wahrgenommen und durchgesetzt werden können». Das sei aber nur möglich, wenn Basel-Stadt über eine Mehrheit an der Messe Basel verfüge.
Die bürgerlichen Parteien geben sich von beiden Vorschlägen wenig beeindruckt. Sowohl die Mitte als auch die Liberalen plädieren für den Status quo. Hingegen brauche es eine klarere Strategie, «wie sich Basel-Stadt über seine jetzige Beteiligung besser einbringen kann», sagt LDP-Politikerin Annina von Falkenstein.