Auf diesem Hof lebten die kranken und unterernährten Tiere
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Nach Räumung eingeschläfert:Auf diesem Hof lebten die kranken und unterernährten Tiere

120 Hunde eingeschläfert
Solothurn ordnet externe Untersuchung an

120 Hunde mussten in Ramiswil SO eingeschläfert werden. Nun ordnet die zuständige Regierungsrätin eine externe Untersuchung an.
Publiziert: 09:14 Uhr
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Aktualisiert: vor 43 Minuten
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Tierschutzfall Ramiswil: Die Solothurner Regierungsrätin Sibylle Jeker ordnet eine externe Untersuchung an.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Tierschutzfall in Ramiswil SO schockiert
  • 120 Hunde wurden eingeschläfert
  • Solothurn ordnet externe Aufarbeitung an
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ruedi StuderBundeshaus-Redaktor

Der Fall sorgt schweizweit für Schock: 120 Hunde mussten auf einem Hof in Ramiswil SO eingeschläfert werden, weil sie unterernährt und krank waren. Das Einschläfern der Tiere sei unvermeidbar gewesen, beteuert der Kanton Solothurn.

Doch die Tötungsaktion empört viele. In der Blick-Kommentarspalte gibt es viel Kritik für das radikale Vorgehen des Solothurner Veterinäramts. Zahlreiche Userinnen und User sind überzeugt, man hätte es anders machen und einige der Tiere retten können. Auch auf politischer Ebene werden nun Fragen gestellt, ob das Vorgehen in dieser Form nötig war.

«Schlechte Tierhaltung war seit längerem bekannt»
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Blick-Reporterin vor Ort:«Schlechte Tierhaltung war seit längerem bekannt»

Nun reagiert die zuständige Solothurner Regierungsrätin Sibylle Jeker (41, SVP): Sie hat eine externe Aufarbeitung des Tierschutzfalles in Ramiswil angeordnet, wie der Kanton mitteilt.

Die Untersuchung soll den genauen Hergang und die Vorgeschichte dieses Tierschutzfalls und die seitens des Veterinärdienstes ergriffenen Massnahmen überprüfen. «Die Überprüfung erfolgt im Sinne einer transparenten und neutralen Aufarbeitung des Tierschutzfalles ohne vorauseilende Verurteilung der involvierten Stellen», betont der Kanton.

«Der Fall hat auch uns aufgewühlt»

«Der Fall ist aufgrund seiner Dimension ausserordentlich und hat auch uns aufgewühlt», sagt Peter Studer, Departementssekretär des Volkswirtschaftsdepartements, zu Blick.

Mit der Aufarbeitung wolle man nun unabhängig klären lassen, was richtig und was allenfalls falsch gelaufen sei. «Das gehört zu Qualitätsüberprüfung. So lassen sich auch Lehren für künftige ähnliche Fälle ziehen.»

Wer für die Aufarbeitung engagiert wird, ist noch offen. Der Fall habe eine veterinärwissenschaftliche als auch eine rechtliche Dimension, diese Bereiche müssten abgedeckt werden, sagt Studer. Es dürfte aber – aus Gründen der Unbefangenheit - eine ausserkantonale Stelle sein. Offen bleibt vorerst auch, bis wann die Resultate vorliegen sollen.

Verfahren gegen Betreiberin läuft

Nicht nur Hunde wurden auf dem Hof vernachlässigt, auch mehrere Dutzend Pferde und zwei Ziegen wurden beschlagnahmt. Was auf dem Hof in Ramiswil SO in einem Drama endete, hat eine lange Vorgeschichte.

Die Betreiberin, eine 57-jährige Gesundheitsexpertin, stand anscheinend schon länger unter Verdacht – ein Tierschutzverein hatte die Behörden bereits Monate zuvor gewarnt. Gegen die Betreiberin des Hofs läuft nun ein Verfahren wegen Verstössen gegen das Tierschutzgesetz.


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