Kantonstierärztin liess 120 Hunde einschläfern – war das wirklich nötig?
«Ich habe die Tiere selber gesehen»

120 Hunde mussten in Ramiswil eingeschläfert werden, weil sie sich in einem derart schlechten Zustand befanden. Die Kantonstierärztin Chantal Ritter schildert, wie sie den Einsatz erlebte.
Publiziert: 09:50 Uhr
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Aktualisiert: 09:56 Uhr
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Auf einem Hof in Ramiswil mussten 120 Hunde eingeschläfert werden.
Foto: Karin Frautschi

Darum gehts

  • 120 Hunde in Ramiswil SO eingeschläfert, Behörden untersuchen den Fall
  • Kantonstierärztin: Situation eskalierte schnell, Einschläfern war unvermeidbar
  • Einer der grössten Fälle mutmasslicher Tierquälerei im Kanton Solothurn
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Der Fall schockiert die Schweiz: 120 Hunde mussten auf einem Hof in Ramiswil SO eingeschläfert werden, weil sie unterernährt und krank waren. Nach Blick-Informationen steht hinter dem Hof Lucia T.* (57). Die mehrfache Mutter ist schweizweit als Gesundheitsexpertin bekannt. Und: Es gab in der Vergangenheit schon Beschwerden gegen sie. 

Wie es zu dieser Tragödie kommen konnte, beschäftigt nun auch die Behörden. Im Interview mit SRF schildert die zuständige Kantonstierärztin Chantal Ritter mehr erschütternde Details zum Fall. 

«Die Situation ist sehr schnell eskaliert»

Der betroffene Hof sei dem Kanton bereits bekannt gewesen und wurde regelmässig kontrolliert. «In letzter Zeit ist die Situation jedoch eskaliert – und das sehr schnell. Aufgrund einer Meldung sind wir ein weiteres Mal zum Hof gegangen und haben die entsprechenden Zustände vorgefunden», erklärt die Kantonstierärztin gegenüber dem Sender. 

Keine Alternative

Das Einschläfern der Hunde sei unvermeidbar gewesen, betont Ritter. «Leider bestand keine andere Möglichkeit. Ich habe die Hunde selber gesehen. Sie waren in einem derart schlechten Zustand, dass sie nicht mehr gesund gepflegt werden konnten.»

Das Ausmass des Falles suche seinesgleichen. Mit ihrem Team habe sie über den Einsatz gesprochen, um das Vorgefundene zu verarbeiten. 

«Einer der grössten Fälle» von mutmasslicher Tierquälerei

«Es handelt sich um einen der grössten Fälle von mutmasslicher Tierquälerei im Kanton Solothurn», so Ritter. 

Nun werden die weiteren Schritte geklärt sowie die Betreuung der übrigen Tiere organisiert. Bei dem Einsatz auf dem Hof beschlagnahmte der Kanton auch Geissen und Pferde. 

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