Darum gehts
- ESC-Generalproben in Basel: Ausgeflippte Acts und sexy Auftritte
- Finnin Erika Vikman singt über Orgasmus, Australier Go-Jo tritt leichtbekleidet auf
- 26 Nationen treten im grossen Finale am Samstag an
Am Sonntag feierten die Acts des 69. Eurovision Song Contest in Basel die Eröffnungszeremonie in der Innenstadt, am Montag gilt es bei den ersten beiden Generalproben des ersten ESC-Halbfinales bereits ernst. Erste Bilder aus den Proben zeigen: Auch in diesem Jahr wird es herrlich ausgeflippt am ESC.
Viel Frivoles!
Besonders im zweiten Semifinale vom Donnerstag wird es sehr sexy: Eröffnet wird die Show vom Australier Go-Jo (29), der in «Milkshake Man» davon singt, dass die Menschheit von seinem Milchgetränk trinken will. Auf der Bühne ist das mit einem Mixer umgesetzt, aus dem der Musiker immer leichter bekleidet herauskommt.
Ebenfalls auf der Bühne steht die Malteserin Miriana Conte (24), in deren Song sogar ein Wort zensiert wurde. Sie sang «kant», das maltesische Wort für «singen», allerdings musste sie das Wort herausstreichen, da es wie ein englisches Fluchwort für das weibliche Geschlechtsteil klingt. Trotzdem lässt sie sich nicht beirren: Bei ihrem an das Moulin Rouge erinnernden Auftritt steht im Hintergrund «Diva not down», also «Die Diva lässt sich nicht unterkriegen» geschrieben.
Den grossen Abschluss macht die Finnin Erika Vikman (32), die in ihrem Titel «Ich komme» über den Orgasmus singt. Auch ihr Auftritt musste angepasst werden, also hat sie ihren Po mit mehr Latex bedeckt. Trotzdem tut dies ihrer Darbietung als Vamp keinen Abbruch und verspricht ein grossartiges Ende des zweiten Semifinales zu werden.
Auffällige Favoriten
Wie die schwedischen Vertreter Kaj im ersten Semifinale auf die Bühne treten werden, war bereits vor dem ESC vom Vorentscheid bekannt. Das Trio bleibt für die Darbietung von «Bara bada bastu» bei seinem Lagerfeuer, das später zu einer Sauna-Party mit Lasereffekten wird.
Mit mehr Spannung erwartet wurde die Probe des Österreichers JJ (24), der im Videoclip zu seinem Pop-Opera-Lied «Wasted Love» fliegt. Bei seinem Auftritt im zweiten Semifinale setzt er allerdings auf eine dramatische Schwarz-Weiss-Inszenierung mit einem Papierboot.
Ebenfalls emotional wirds bei der Französin Louane (28), die im Titel «Maman» über ihre verstorbene Mutter singt. Die Franzosen setzten bei ihrer Inszenierung auf viel Sand und das Charisma der Sängerin selbst. Sie ist bereits fürs Finale gesetzt und tritt im zweiten Semifinale ausser Konkurrenz auf.
Kaffee, Rave und der Jungbrunnen
Für Lacher sorgen wird im ersten Semifinale Tommy Cash (33), der für Estland an den Start geht. Seinen ulkigen Titel «Espresso Macchiato» reichert er mit einem irren Tanz und einer verrückten Inszenierung mit einem «Winners Cafe» im Hintergrund und Sicherheitskräften an.
Besorgt zeigten sich Fans über den deutschen Beitrag: Die stimmliche Leistung von Tynna (24) vom Geschwisterduo Abor & Tynna war im Vorentscheid nicht zufriedenstellend. Im Probenvideo zeigte sich eine deutliche Verbesserung und eine spannende Inszenierung: Die Deutschen setzen beim Beitrag «Baller» auf eine grosse Rave-Atmosphäre.
Die Polin Justyna Steczkowska (52) nahm schon 1995 am ESC teil und geniesst seit dem Vorentscheid bei den Fans Kultstatus. Sie fliegt im ersten Semifinale durch die Luft, singt und zeigt viele energetische Bewegungen. Viele Fans können bei dieser Gymnastiknummer zum Lied «Gaja» kaum glauben, dass sie 52 Jahre alt ist.
Und was ist mit Zoë Më?
Der Beitrag der Schweizer ESC-Hoffnung Zoë Më (24) wird ein starker Kontrast zum wilden Treiben des ESC sein. Der Fokus liegt ausschliesslich auf der Freiburgerin, während der drei Minuten gibt es keinen einzigen Schnitt, alles wird von einer einzigen Kamera gefilmt. Die Veröffentlichung der Vorschau brachte Zoë Më schon einen Zwischenerfolg ein: In den Wettquoten liegt sie nun unter den besten zehn. Als Vertreterin der Siegernation ist sie fürs Finale bereits gesetzt und tritt im ersten Halbfinale ausser Konkurrenz auf.
Das erste ESC-Semifinale findet am Dienstag, das zweite am Donnerstag statt. Am Samstag steigt schliesslich das grosse Finale mit 26 Nationen. SRF 1 überträgt alle drei Shows ab 21 Uhr live.