Eine oben, eine unten
SRF-Hüttenwart Toni (70) hat zwei Frauen

SRF-Hüttenwart Toni Fullin ist schon 70, ans Aufhören denkt er aber noch lange nicht. Noch immer hält er die Urner Bergseehütte auf 2370 Meter über Meer in Schuss. Zwei Frauen geben ihm dabei Kraft.
Publiziert: 24.10.2019 um 19:59 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2019 um 14:03 Uhr
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Hüttenwart Toni begrüsst seine Ehefrau Maria unten im Tal mit einem Kuss.
Peter Padrutt

Er ist der strahlende Bergfuchs aus dem SRF-Bestseller «Hüttengeschichten»: 569'000 Zuschauer (stolze 40 Prozent Marktanteil) verfolgten letzte Woche gespannt, wie der Urner Toni Fullin seine Bergseehütte auf 2370 Meter über Meer in Schuss hält. Woher nimmt der 70-Jährige nur die Kraft, Wasserleitungen von Schnee freizuschaufeln, Böden zu schrubben und kiloweise Suppengemüse zu rüsten? «Ich kann zwar nicht mehr klettern wie früher, aber jetzt plage ich mich wie ein Junger für die Hütte», sagt der Bergführer, dessen Augen wie Bergkristalle leuchten. Den Job mache er nicht wegen des Geldes, «nur aus Spass».

Barbara hilft in der Hütte – Maria muss im Tal bleiben

Kraft geben ihm zwei Frauen im Leben: Eine hilft ihm oben in der Hütte – die andere hat er unten im Tal. «Es war ein Einschnitt, als meine Frau Maria nach einem Unfall nicht mehr ‹obsi› kommen konnte», erzählt er. Doch dann habe er in Barbara (64) jemanden gefunden, der ein Segen für die alpine Herberge sei. Barbara kümmert sich um den administrativen Kram, kocht und putzt. «In der Zeit, in der sie 70 Betten anzieht, schaffe ich gerade mal drei, dafür kann ich besser Schnee schaufeln», sagt Toni lachend. Barbara spüre eine tiefe Verbundenheit mit der Bergwelt. Sie arbeitete schon als Hüttengehilfin bei seiner Frau.

Zweimal pro Woche wandert Toni mit seinem Schäferhund Zeus hinunter nach Flüelen UR – zum Einkauf und seiner Frau Maria. Vor gut fünf Jahren war sie auf einer Wanderung 400 Meter einen Abgrund hinuntergestürzt, zog sich schwere Rücken- und Kopfverletzungen zu. «Nach den Notoperationen sagte sie mir: Ich möchte wieder rauf!»

Toni und Barbara schaffen mehr Platz

Aber das war nicht mehr möglich - Toni Fullin ging allein hinauf zur Hütte. Letzten Freitag sahen wir, wie er auf 2370 Meter über Meer mehr Wohnraum schafft. Barbara und er haben zur Vergrösserung ihrer Hütte einen Container dazugekauft. Es gebe zu wenig Platz – vor allem für das Personal.

Jetzt geht es darum, den Anbau einzurichten. «Ich habe es gern, wenn es schön und gemütlich ist», sagt Barbara. Wichtiger für Toni ist, dass der Container Winterstürme übersteht. Wie das neue Heim aussieht – und wie es für Toni und die zwei Frauen weitergeht, erfahren wir heute (SRF 1, 20.05 Uhr).

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