Darum gehts
- Dorothee Elmiger gewinnt Deutschen Buchpreis mit «Die Holländerinnen»
- Thematisiert Kolonialismus und Nord-Süd-Beziehungen in einem fesselnden Rahmen
- Elmiger gewann 2010 den Kelag-Preis
Die Schweizer Autorin Dorothee Elmiger gewinnt mit «Die Holländerinnen» den Deutschen Buchpreis. Die Jury in Frankfurt begründete ihre Wahl mit ihrem literarischen «Verweis auf die Gegenwart». In ihrer Danksagung bedachte Elmiger vor allem ihren Lektor – und den Hanser-Verlag, der «Die Holländerinnen» herausbrachte.
Elmiger wurde 1985 in Wetzikon ZH geboren. Sie absolvierte ihre Ausbildung an prestigeträchtigen Institutionen wie dem Schweizerischen Literaturinstitut in Biel und dem Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Zusätzlich studierte Elmiger Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft an den Universitäten Luzern und Berlin.
Ihr literarisches Talent wurde früh erkannt, als sie 2010 beim Ingeborg-Bachmann-Preis den mit 10'000 Euro dotierten Kelag-Preis für einen Auszug aus ihrem Roman «Einladung an die Waghalsigen» gewann. Ihre Werke zeichnen sich durch eine experimentelle und gesellschaftskritische Herangehensweise aus. Elmiger befasst sich intensiv mit Themen wie Kapitalismus, Geschichte und Identität. Ihre Texte, die fiktionale Elemente mit dokumentarischen Ansätzen verbinden, werden für ihre poetische und dichte Sprache hoch gelobt.
Ihr Weg ging vor allem in eine Richtung: nach oben
2020 erschien ihr viel beachtetes Werk «Aus der Zuckerfabrik», das sowohl für den Schweizer als auch für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde. Diese Anerkennung unterstreicht Elmigers wachsenden Einfluss in der deutschsprachigen Literaturszene. 2022 wurde sie in die renommierte Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen.
Ihr neuester Roman «Die Holländerinnen» thematisiert die letzte Wanderung zweier in einem lateinamerikanischen Urwald verschwundener Niederländerinnen – und zeigt Elmigers Fähigkeit, komplexe Themen wie Kolonialismus und Nord-Süd-Beziehungen in einem fesselnden narrativen Rahmen zu behandeln.
2022 gewann mit Kim de l'Horizon (33) die letzte Schweizer Person den Deutschen Buchpreis.