Knall am Leutschenbach
SRF-Direktorin Nathalie Wappler tritt zurück!

Knall bei SRF: Wie der Sender in einer Medienmitteilung schreibt, tritt Direktorin Nathalie Wappler per Ende April 2026 zurück. Ausserdem werden 66 Vollzeitstellen gestrichen.
Publiziert: 10:55 Uhr
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Aktualisiert: vor 23 Minuten
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SRF-Direktorin Nathalie Wappler informierte am Mittwoch, 3. September 2025 über den definitiven Stellenabbau bei SRF und ihren Rücktritt.
Foto: keystone-sda.ch

Unter dem Titel «SRF 4.0» informierte das Schweizer Radio und Fernsehen am Mittwoch, 3. September 2025 die Mitarbeitenden über die definitiven Sparmassnahmen und Entlassungen. Dabei kam es zu einer überraschenden Mitteilung: SRF-Direktorin Nathalie Wappler (57) tritt zurück. Das schreibt das SRF in einer Medienmitteilung am Mittwoch. In einer separaten Mitteilung informiert der Sender, dass 66 Vollzeitstellen bis Ende 2025 abgebaut werden – 12 Millionen sollen dabei gespart werden. 

Susanne Wille, Generaldirektorin SRG erklärt zu Wapplers Abgang: «Nathalie Wappler hat SRF konsequent nach vorne gedacht und gebracht. Sie hat SRF als Führungspersönlichkeit in Zeiten der Digitalisierung und des schnellen technologischen Wandels mit unternehmerischer Weitsicht strategisch neu aufgestellt. Ihren Entscheid, SRF zu verlassen, bedauere ich ausserordentlich. »

«Ich danke Nathalie herzlich»

Man habe in entscheidenden Wegstrecken eng und sehr gut zusammengearbeitet. Und weiter: «Ich danke Nathalie herzlich für alles, was sie in der SRG, bei SRF und für die Menschen in unserem Land im Spannungsfeld zwischen Publikumserwartungen, finanziellem Druck und Politik bewegt hat.»

Wappler werde noch die laufenden Spar- und Transformationsprojekte weiter vorantreiben und «den politischen Prozess rund um die Halbierungsinitiative und die Umsetzung des neuen Organisationsmodells «Enavant SRG SSR» mit vollem Engagement begleiten», wie es in der offiziellen Mitteilung heisst. Ausserdem werde sie eine optimale Übergabe an ihre Nachfolge sicherstellen.

Auch die scheidende Direktorin selbst äusserte sich zu ihrem SRF-Ende: «Die Arbeit für unser öffentliches Medienhaus war für mich ein grosses Privileg; ich habe mich leidenschaftlich gerne eingesetzt für einen starken medialen Service public von heute und morgen – und für ein attraktives Programm, das unser Publikum schätzt.» Mit dann 58 Jahren wolle sie beruflich noch einmal ein neues Kapitel aufschlagen. Bis zu ihrem Austritt werde sie die SRG und die laufende unternehmerische Transformation aus vollen Kräften unterstützen, «die politischen Herausforderungen engagiert begleiten und eine optimale Übergabe an neue Kräfte sicherstellen. Mit Susanne Wille als Generaldirektorin ist die SRG in guten Händen.»

Weitere Sparmassnahmen bestätigt

Die Sparmassnahmen wurden bereits Juli 2025 von SRG-Generaldirektorin Susanne Wille (51) angekündigt, nun werden die Entlassungen definitiv. Über die Hälfe der insgesamt 66 Entlassungen will der Sender über natürliche Fluktuationen abfedern. SRF kann das Sparpaket jetzt umsetzen, weil das Konsultationsverfahren abgeschlossen ist, bei dem die Mitarbeitenden angehört wurden. 

Am Stellenabbau gab es nichts zu rütteln

«Viele Lösungsansätze der Mitarbeitenden decken sich mit den Stossrichtungen, die wir erarbeitet und in der Geschäftsleitung freigegeben haben. Dazu gehören beispielsweise eine verstärkte Nutzung der natürlichen Fluktuation, eine bessere Auslastung von Studios und Büroflächen, Einsparungen von Energiekosten oder die Verkleinerung der Geschäftsleitung.», betont SRF-Direktorin Nathalie Wappler (57).

Obwohl Wappler betont, wie sehr man die Mitarbeitenden in den Prozess einbezogen hat, an den Entlassungen gab es nichts zu rütteln. «Eine Reduktion des Stellenabbaus konnte mit dem Konsultationsverfahren nicht erzielt werden», heisst es in der Medienmitteilung von SRF. Die Entlassungen und Frühpensionierungen werden ab September ausgesprochen. Für betroffene Mitarbeitende komme der Sozialplan der SRG zum Einsatz.

Auch nächstes Jahr geht die Sparrunde weiter

Auch an der Infrastruktur will SRF den Rotstift ansetzen. Die Studiolandschaft werde verkleinert, Studio und Regien werden geschlossen – Sendungen werden in andere Studios verlegt. Damit will man eine bessere Auslastung und damit tiefere Kosten erreichen. 

Mit dem Stellenabbau ist das Sparen bei SRF nicht vorbei. 2025 wird sich das Budget von SRF insgesamt um weitere 20 Millionen Franken reduzieren. Hauptgründe dafür seien die deutliche Reduktion des Teuerungsausgleichs auf die Medienabgabe durch den Bund, weiterhin rückläufige kommerzielle Einnahmen sowie das steigende Preisniveau, heisst es in der Mitteilung von SRF.

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