Darum gehts
Von Küsnacht auf die grosse Leinwand: Mit 27 Jahren steht Elena Flury vor ihrem grossen Durchbruch. In «Ewigi Liebi», der Kinoverfilmung des beliebten Schweizer Musicals, spielt sie an der Seite von Luca Hänni (30) die weibliche Hauptrolle. Ein grosser Moment für die junge Zürcherin. «Ich freue mich sehr», sagt Flury mit leuchtenden Augen. «Dass ich Musik und Schauspiel in einem Projekt verbinden darf, ist ein riesiges Geschenk. Und ein wahr gewordener Traum!»
Aufgewachsen ist Elena Flury im schmucken Küsnacht am Zürichsee, als dritte von vier Schwestern. «Wir unterstützen uns in der Familie alle sehr. Meine Schwestern sind meine besten Freundinnen, aber auch meine schärfsten Kritikerinnen», sagt sie und lacht. Als «Seemeitli» fühlt sich die junge Künstlerin mit dem Wasser sehr verbunden. «Wenn ich in der Schweiz bin, springe ich manchmal zweimal am Tag in den See. Diese Qualität vermisst man in London schon sehr», sagt sie.
Pendeln zwischen Küsnacht und London
Die britische Metropole ist zu Flurys zweiter Heimat geworden. Dort studierte sie während der Corona-Pandemie Musik. «Heute pendle ich zwischen meinem WG-Zimmer in London und meinem Daheim in Küsnacht», sagt sie. Und dann ist da noch ihr drittes Zuhause: Prag. «Meine Mutter ist in Tschechien geboren. Wir waren als Kinder oft bei meinen Grosseltern. Prag ist wie die Schweiz und Grossbritannien tief in meinem Herzen.»
Schauspiel-Kurs während Corona
Dass sie einmal als Künstlerin im Rampenlicht stehen wird, ahnte die 27-Jährige schon früh. «Ich kann mich an keinen Moment in meinem Leben erinnern, an dem ich nicht gesungen habe», sagt Flury. Während der Primarschulzeit war sie Mitglied im Kinderchor des Opernhauses oder stand in Kindermusicals auf der Bühne. Während des Lockdowns entdeckte sie in London neben der Musik auch die Schauspielerei. «Ich wollte während Covid etwas Neues wagen und habe einen Sommerkurs gemacht. Ich war hin und weg.»
Nach abgeschlossener Schauspielausbildung bewarb sie sich bei einem Casting – und ergatterte schliesslich die Hauptrolle in «Ewige Liebi». «Es war ein langer Prozess, vieles war ungewiss. Umso schöner ist es, dass es geklappt hat und es jetzt wirklich losgeht.»
Doch nicht nur das: Unter ihrem neuen Künstlernamen Elyra hat Elena Flury am 27. Juni ihre Debütsingle «Great Idea» veröffentlicht. Eine Ballade im Stil «irgendwo zwischen Soul und R’n’B». «Meine Vorbilder sind D’Angelo, Norah Jones und Aretha Franklin», sagt Flury. «Diese drei könnte ich immer hören. Ihre Musik ist einfach zeitlos.» Dass sie sich als Sängerin Elyra nennt, hat einen bestimmten Grund: «Ich wollte meine Musik von meiner Schauspielarbeit trennen. Elyra – eine Kombination von meinem Vor- und Nachnamen und dem Wort Lyrik – gibt mir diese Freiheit.»
«Musik und Schauspiel sind meine grosse Liebe»
Beim Songschreiben lässt sich Flury vor allem von ihrem Alltag und ihren Rückzugsphasen inspirieren. Dies hilft ihr, dem Raum zu geben, was sie beschäftigt. «Ich habe so viel, das mir aktuell wichtig ist. Meine Freunde, meine Familie und natürlich die Musik und das Schauspiel», sagt Flury. Eine Beziehung habe deshalb aktuell kaum Platz.
Auch wenn Elena Flurys Alltag zwischen zwei Kulturen, drei Ortschaften und vielen Rollen manchmal turbulent erscheinen mag, ist es genau dieser Mix, der ihr Energie gibt. «Mich faszinieren die unterschiedlichen Kulturen und das Leben in verschiedenen Städten. Genauso liebe ich es, zwischen Film und Musik wechseln zu können», sagt sie. «Während ich beim Musik Schreiben meine eigenen Themen behandle, erlaubt mir das Schauspiel, das Eintauchen und Erzählen anderer Leben. Ich könnte mich nie nur für eine Disziplin entscheiden.»
Thai-Boxen, Lesen und Spazieren
In ihrer Freizeit erholt sich Elena Flury beim Thai-Boxen, beim Lesen von Romanen oder auf langen Spaziergängen durch die Pärke von London – ganz ohne Kopfhörer. «Obwohl ich Musik liebe, geniesse ich oft auch die Stille. Einfach gehen, atmen und träumen – herrlich.»
Im Sommer beginnen die Dreharbeiten zu «Ewigi Liebi», für den Herbst plant Elena Flury alias Elyra erste Auftritte und weitere Musik-Releases. «Ich freue mich sehr auf das, was kommt. Ich nehme die Dinge ernst – aber nicht zu schwer. Am Ende geht es doch darum, das, was man liebt, teilen zu können.»