Darum gehts
- Reto Hanselmann besucht Oktoberfest mit Blick
- Hanselmann nutzt Event für Geschäftskontakte, er trinkt lieber Aperol statt Bier
- Er besitzt sechs Lederhosen, Wiesn-Outfit kostet über 1500 Franken
Die Wiesnwirte ziehen durch die Strassen von München, der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (67) sticht das erste Fass im Schottenhammel an und eröffnet das Oktoberfest mit den Worten: «O’zapft is! Auf eine friedliche Wiesn». Während dieser Szenen ist der Zürcher Partykönig Reto Hanselmann (44) noch weit entfernt vom Oktoberfest. «Früher war ich ganze Tage auf der Wiesn. Heute mag ich das nicht mehr», sagt er mit einem Lachen zu Blick.
Hanselmann besucht das Oktoberfest seit 24 Jahren und hatte jahrelang selbst eine Wohnung in München, damals sei er fast die ganzen zwei Wochen des grössten Volksfestes vor Ort gewesen. Letztes Jahr verkaufte er die Immobilie, jetzt bereitet er sich im Fünf-Sterne-Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski auf die Wiesn vor. «Mittlerweile dauert das nicht mehr so lange. Ich bin schon geübt», sagt er. Beim Outfit hat er die Qual der Wahl: «Ich habe sechs verschiedene Lederhosen und etwa 20 Gilets», erzählt er. Zur Wiesn-Eröffnung gibts ein grünes Outfit, Wert: über 1500 Franken. «Ich habe auch eine Lederhose, die 2000 Franken gekostet hat», so Hanselmann.
Schauspieler flirtet plötzlich mit Männern
Mit Blick besucht Reto Hanselmann die legendäre Käfer Wiesn-Schenke, die bekannt ist für ihre hohe Prominenten-Dichte. Am selben Abend feierte auch Heidi Klum (52) vor Ort. «Früher war ich immer in der Ochsenbraterei, mittlerweile ist das Käferzelt mein Favorit. Ich war schon in allen drin», sagt er. «Was ich hier für legendäre Nächte erlebt habe!»
«Auf der Wiesn kann man plötzlich auf Top-Namen wie Thomas Gottschalk und Arnold Schwarzenegger treffen. Das ist schon etwas Besonderes.» Ein Erlebnis hebt er besonders hervor: «Ein deutscher Schauspieler, der eigentlich als heterosexuell gilt, war dann plötzlich doch nicht mehr so hetero unterwegs», erzählt er. Einen Namen will er aber nicht nennen. «Was am Oktoberfest passiert, bleibt am Oktoberfest.»
Wärmster Wiesn-Start seit 71 Jahren
Im Käferzelt herrscht derweil auch wildes Treiben. Das Wetter könnte nicht besser sein: strahlend blauer Himmel, heisse 29 Grad – der wärmste Wiesn-Start seit 71 Jahren. Die Sanität rückte am ersten Tag mehr wegen der Hitze als wegen Alkohol aus.
Immer wieder begrüsst Hanselmann Bekannte aus der Schweiz und aus Deutschland, er nutze den Event auch, um Kontakte fürs Geschäft zu knüpfen. Im Zelt drin wird exklusiver und nur mit Reservierung gefeiert, der Biergarten ist dagegen rappelvoll. «Das ist selbst mir zu viel», sagt Hanselmann, während er an der Bar einen Aperol Spritz bestellt. Spannend: Obwohl er mit der «Hanselmanns Wiesn» selbst einen Oktoberfest-Event in Zürich austrägt und nächstes Jahr seine erste Trachtenkollektion herausgibt, trinkt er kein Bier. «Ich mag das nicht. Da muss man nur aus Klo. Es gibt höchstens ein Radler fürs Bild», sagt er.
«Man merkt mir nicht an, wenn ich betrunken bin»
Nach dem Apéro im Käferzelt zieht Hanselmann weiter ins Schützenzelt. Dort feiert er mit Sänger Baschi (39), dessen Frau Alana Netzer (38) und deren Familie. «Ich trinke dann wohl Weisswein oder Champagner», sagt er. Ein Budget hat er nicht. «Letztes Jahr habe ich einen Champagner für 2000 Franken bestellt. Es war ein Dankeschön», so der Partyveranstalter.
Nach dem Abend im Schützenzelt gibts einen erneuten Abstecher ins Käferzelt, das mit dem Weinzelt traditionell länger offenbleibt als andere Zelte. Hanselmann: «Mir merkt man zum Glück nicht an, wenn ich betrunken bin. Das wird mir immer wieder gesagt», meint er. Um 00.30 Uhr wird der Schankbetrieb eingestellt, um 1 Uhr schliesst das Käferzelt. Und Reto Hanselmann? «Manchmal gehe ich noch in den Münchner Club P1. Aber am Sonntag muss ich fit sein. Dann ist im Käfer der legendäre Almauftrieb. Mit vielen prominenten Gästen.»
Der Partyveranstalter Reto Hanselmann feiert nicht nur in Zürich sein eigenes Oktoberfest, er besucht auch seit 24 Jahren regelmässig das grösste Volksfest der Welt auf der Münchner Theresienwiese. Für Blick hat er sieben Tipps für einen perfekten Wiesn-Aufenthalt zusammengestellt.
1. Früh hingehen
«Sofern man in einer Gruppe einen grösseren Tisch haben will, muss man früh hingehen. Am Wochenende öffnen sie um 9, wochentags um 10. Und je nachdem ist der Trubel grösser und man muss rennen, um einen Tisch zu finden. Wenn man in kleinen Gruppen oder gar zu zweit aufs Fest geht, findet man auch später einfacher einen Platz.»
2. Zuerst auf die Chilbi, dann ins Zelt
«Wenn man auf die Bahnen will, empfehle ich diese Fahrten vor dem Besuch im Bierzelt. Der Grund ist simpel: Das ganze Bier und die Mahlzeiten werden auf den Chilbibahnen im Magen so durchgeschüttelt, dass das Risiko für Übelkeit höher ist.»
3. Trinkt, was ihr wollt!
«Ja, ich veranstalte selbst ein Oktoberfest. Aber es ist wahr: Ich trinke selbst pro Abend maximal zwei Radler, weil mich die ständigen WC-Besuche so nerven und mir diese Pissoir-Rinnen zu viel sind. Deswegen weiche ich meist auf Champagner oder Gin aus. Das Oktoberfest hat sich gewandelt, mittlerweile gibt es viele Bier-Alternativen auf der Wiesn. Und das ist gut so.»
4. Männer, seid kein Geissenpeter!
«Männer sollten beim Outfit auf Tradition achten und sich nicht zu sehr am Geissenpeter orientieren. Das Geschirr der Lederhose lässt man eigentlich weg – und die Lederhose endet kurz vor dem Knie, nicht bei den Waden. Und ein farbiges Karohemd ist nur etwas für Touristen. Ich persönlich finde die Charivari-Ketten schön, die man sich an die Lederhose hängt. Früher waren sie ein Statussymbol für Jäger.»
5. Dirndl nicht zu kurz!
«Ein Dirndl sollte mindestens bis zu den Knien, bestenfalls darüber gehen. Sonst wirkt es zu billig. Dieses Jahr sollte man darauf achten, dass das Outfit nicht zu kitschig wird, sondern aus schönen Materialien mit harmonischen Farben besteht.»
6. Trinkgeld geben
«Ja, die Preise sind auch in diesem Jahr wieder teurer geworden. Trotzdem haben die Bedienungen im Zelt ein Trinkgeld verdient, wenn der Service gut ist. Das Trinkgeld hat einen angenehmen Nebeneffekt: Man wird auch besser und öfter bedient, wenn man sich grosszügig zeigt.»
7. Nicht bis zum Schluss warten!
«Wenn man noch weitergehen will oder ins Hotel und dabei schnell sein will, sollte man kurz vor Schluss die Theresienwiese verlassen. Sonst wartet man ewig auf ein Taxi oder steht ewig für die U-Bahn an.»
Der Partyveranstalter Reto Hanselmann feiert nicht nur in Zürich sein eigenes Oktoberfest, er besucht auch seit 24 Jahren regelmässig das grösste Volksfest der Welt auf der Münchner Theresienwiese. Für Blick hat er sieben Tipps für einen perfekten Wiesn-Aufenthalt zusammengestellt.
1. Früh hingehen
«Sofern man in einer Gruppe einen grösseren Tisch haben will, muss man früh hingehen. Am Wochenende öffnen sie um 9, wochentags um 10. Und je nachdem ist der Trubel grösser und man muss rennen, um einen Tisch zu finden. Wenn man in kleinen Gruppen oder gar zu zweit aufs Fest geht, findet man auch später einfacher einen Platz.»
2. Zuerst auf die Chilbi, dann ins Zelt
«Wenn man auf die Bahnen will, empfehle ich diese Fahrten vor dem Besuch im Bierzelt. Der Grund ist simpel: Das ganze Bier und die Mahlzeiten werden auf den Chilbibahnen im Magen so durchgeschüttelt, dass das Risiko für Übelkeit höher ist.»
3. Trinkt, was ihr wollt!
«Ja, ich veranstalte selbst ein Oktoberfest. Aber es ist wahr: Ich trinke selbst pro Abend maximal zwei Radler, weil mich die ständigen WC-Besuche so nerven und mir diese Pissoir-Rinnen zu viel sind. Deswegen weiche ich meist auf Champagner oder Gin aus. Das Oktoberfest hat sich gewandelt, mittlerweile gibt es viele Bier-Alternativen auf der Wiesn. Und das ist gut so.»
4. Männer, seid kein Geissenpeter!
«Männer sollten beim Outfit auf Tradition achten und sich nicht zu sehr am Geissenpeter orientieren. Das Geschirr der Lederhose lässt man eigentlich weg – und die Lederhose endet kurz vor dem Knie, nicht bei den Waden. Und ein farbiges Karohemd ist nur etwas für Touristen. Ich persönlich finde die Charivari-Ketten schön, die man sich an die Lederhose hängt. Früher waren sie ein Statussymbol für Jäger.»
5. Dirndl nicht zu kurz!
«Ein Dirndl sollte mindestens bis zu den Knien, bestenfalls darüber gehen. Sonst wirkt es zu billig. Dieses Jahr sollte man darauf achten, dass das Outfit nicht zu kitschig wird, sondern aus schönen Materialien mit harmonischen Farben besteht.»
6. Trinkgeld geben
«Ja, die Preise sind auch in diesem Jahr wieder teurer geworden. Trotzdem haben die Bedienungen im Zelt ein Trinkgeld verdient, wenn der Service gut ist. Das Trinkgeld hat einen angenehmen Nebeneffekt: Man wird auch besser und öfter bedient, wenn man sich grosszügig zeigt.»
7. Nicht bis zum Schluss warten!
«Wenn man noch weitergehen will oder ins Hotel und dabei schnell sein will, sollte man kurz vor Schluss die Theresienwiese verlassen. Sonst wartet man ewig auf ein Taxi oder steht ewig für die U-Bahn an.»