Die Comedy-Senkrechtstarterin
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Miriam Schöb bei Comedy Award:Die Comedy-Senkrechtstarterin

Miriam Schöb (21) ist für einen Swiss Comedy Award nominiert
Die lustige Senkrechtstarterin

Miriam Schöb strahlt als neuer Stern am Himmel der Schweizer Comedyszene – und ist dabei ein künstlerisches Multitalent.
Publiziert: 13.09.2020 um 00:30 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2020 um 20:19 Uhr
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Shootingstar der Schweizer Comedy-Szene: Miriam Schöb aus Staad in St. Gallen. Die Kunsstudentin trifft mit ihrer Kombination aus ernsten und lustigen Tönen den Nerv der Zeit.
Foto: Zvg
Patricia Broder

Sie ist der Shootingstar der Schweizer Comedy-Szene: Miriam Schöb (21) aus Staad SG. Die Kunststudentin trifft mit ihrer Kombination aus ernsten und lustigen Tönen den Nerv der Zeit und hat es bei der SRF-«Comedy Talent Stage» unter die drei Finalisten geschafft. Schöb ist in der Kategorie Talent für den Swiss Comedy Award vom 20. September nominiert.

Dabei ist Schöb wortwörtlich eine Newcomerin: Zur Stand-up-Comedy kam sie erst Anfang des Jahres und erst noch durch Zufall. «Bekannte schlugen mir vor, mich doch einfach mal bei der ‹Talent Stage› zu bewerben. Sie fanden, es gäbe in dieser Szene viel zu wenig Frauen. Da ich gerne auf der Bühne stehe und keine Würde und Scham kenne, habe ich mich sofort angemeldet», sagt sie und lacht. «Für mich ist das Leben sowieso eine einzige Bühne.»

Auf komödiantische Art für Gleichstellung einsetzen

Als kreatives Multitalent ist die Zeichnerin und Vize-Schweizer-Meisterin im U20 Poetry Slam 2018 schon während ihrer Kindheit am Bodensee aufgefallen. «Von vier Kindern war ich als Zweitjüngste immer die Lauteste und Kreativste», sagt sie. «Für meine Eltern war klar, dass ich auf der Bühne landen würde.» Seit Herbst 2018 studiert Schöb in Luzern Kunst und Vermittlung. Mit ihrer Ausstellung zum Thema «Sexismus im 21. Jahrhundert» im St. Galler Kunstkiosk sorgte sie 2018 lokal für Aufsehen. «Ich bin Feministin. Und es macht mich wütend, wenn Leute der Meinung sind, wir bräuchten keinen Feminismus mehr. Sätze wie ‹Du bist mega lustig für eine Frau› oder die vielen Hassmeldungen, die ich online erhalte, beweisen, wie wichtig es immer noch ist, sich für Gleichstellung einzusetzen. Und das auch auf komödiantische Art.»

Schöbs allererster Auftritt als Stand-up-Comedian bei der «Talent-Stage» diesen Frühling fand coronabedingt nur vor der Kamera und ohne Publikum statt. Das störte die Nachwuchskünstlerin nicht. «Mein Humor ist dadaistisch geprägt und manchmal sehr absurd und abstrakt – nicht der normale Schenkelklopfer», erklärt die Ostschweizerin, die bis vor kurzem für ein Austauschjahr im niederländischen Nijmegen war. «Ich kann eine Nummer lang nur über Vor- und Nachteile von Füssen reden – manche finden das lustig, andere nicht. Den meisten gefällt aber, dass mein Humor etwas anders ist.»

«Ich werde diesen Boys-Club etwas aufmischen»

Auch wenn sie als Künstlerin auf vielen Hochzeiten tanzt, sieht Miriam Schöb ihre Zukunft in der Stand-up-Comedy: «Ich mag es, dass man im Vergleich zu Slam Poetry die Leute eher zum Lachen bringen kann. Und es gefällt mir, eine Prise Feminismus in diese männerdominierte Szene zu bringen. Ich werde diesen Boys-Club etwas aufmischen.»

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