Mit dem «Piratenradio» Radio 24 sorgte Schawinski 1979 für Schlagzeilen. Von Italien aus kämpfte er erfolgreich gegen das SRG-Monopol. In Erinnerung bleiben Solidaritätskundgebungen in Zürich.
Tele Züri war später der erste lokale Privatfernsehsender der Schweiz. Schawinski machte sich ab 1994 als angriffiger Moderator von «Talk Täglich» einen Namen. Mit den sogenannten VJ, Journalistinnen und Journalisten, die auch die Arbeit als Kameraleute und weitere Aufgaben übernahmen, sorgte er für eine Neuerung in der Schweiz.
Tele 24, ab 1998 als Kanal für die ganze Deutschschweiz geplant, war weniger erfolgreich. Das Unternehmen Tamedia, das den Sender 2001 übernahm, stellte Tele 24 ein.
Die Karriere startete er beim SRF
In jungen Jahren hatte sich der Zürcher bei der SRG einen Namen gemacht. 1974 gründete er den Kassensturz. 1977 wechselte er zur Migros. Dort baute er das Magazin «Die Tat» auf, zerstritt sich aber mit dem Management.
Neben den vielen Beiträgen zur Deutschschweizer Medienlandschaft schaffte Schawinski auch den Sprung nach Deutschland. Von 2003 bis 2006 war er Geschäftsführer des Senders Sat 1.
Das Radio liess Schawinski aber nicht los. Mit Radio 1 gründete er 2008 in Zürich erneut einen Privatsender, der bis heute existiert.
Überraschend kam dann seine Rückkehr zum Schweizer Fernsehen. Ab 2011 erhielt der «schärfste Kritiker der SRG» eine eigene Talkshow. Bis 2020 empfing er dort jeweils einen Gast. Nicht allen blieb der Auftritt in guter Erinnerung: Komiker Andreas Thiel hält Schawinski bis heute vor, seine Bühnenkarriere zerstört zu haben
Kultfigur mit Kultsprüchen
Zur Kultfigur wurde Schawinski bei Viktor Giacobbo. In seinem «Spätprogramm» stellte der Komiker den Medienpionier als «Erfinder von allem» dar. «Findi guet» und «isch mini Idee gsi» wurden dabei so oft wiederholt, dass man am Schluss nicht mehr wusste, welcher Schawinski die Sprüche tatsächlich erfunden hatte.
Nun wird er zwar 80, doch alt fühlt er sich nicht, wie Schawinski kürzlich der «Sonntagszeitung» sagte. Im Gespräch mit der «NZZ» zog er einen aktuellen Vergleich: «Mich hat schockiert, als ich gehört habe, dass Kardinäle ab 80 den Papst nicht mehr wählen dürfen, weil sie offenbar nicht mehr urteilsfähig sind».
Nimmermüder Kämpfer
Alles andere als urteilsunfähig scheint Schawinski selber zu sein. Einen Coup landete der Zürcher erst im vergangenen Jahr, als ihm die Konzession für ein Radio in der Südostschweiz zugesprochen wurde. Er verdrängte damit den bisherigen Inhaber Somedia. Als süffisante Provokation nannte er den Sender auch noch Radio Grischa, die frühere Bezeichnung von Radio Südostschweiz.
Auf den überraschenden Entscheid des Bakom folgte die Ernüchterung: Das Bundesverwaltungsgericht sprach die Konzession Somedia zu - ohne Rekursmöglichkeit.
Aber Schawinski wäre nicht Schawinski, wenn er nicht weiterkämpfen würde. Derzeit läuft ein Revisionsverfahren. Sein Ziel ist es, nach dem Radio- und Fernsehmonopol das «Bündner Monopol» zu knacken, wie er gegenüber CH Media sagte.
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