Die Corona-Krise bringt viele Berufsgattungen in unsichere Zeiten. So auch Influencer und Blogger. Viele Aufträge fallen aus, Inhalte für die sozialen Medien fehlen. «Bis jetzt sind mir mindestens zwei bis drei gute Monatslöhne durch die Lappen gegangen», sagt Antonella Patitucci (26). Dies entspreche einem mittleren fünfstelligen Betrag.
Existenzängste hat die Instagrammerin mit über 56'000 Abonnenten deswegen noch keine. «Ich lebe jetzt einige Zeit von meinem Ersparten. Wenn die Krise nicht über ein Jahr dauert, komme ich irgendwie über die Runden.» Trotzdem muss die Zürcherin umdenken. Sie bietet Online-Workshops an und macht Live-Meditationen übers Internet.
Glaubwürdigkeit bei Produktplatzierungen wichtiger denn je
«Obwohl meine Inhalte durch die Langeweile zu Hause vermehrt angeschaut werden, haben viele meiner Kunden ihre Aufträge zurückgezogen.» Auch Pressereisen, wie ein Yoga-Retreat auf Mallorca und Ibiza, wurden abgesagt. «Gerade jetzt ist es mir wichtig, anzuschauen, ob ich ein Produkt noch glaubhaft vertreten kann.» Bei Schönheitsprodukten, die man online bekommt, könne sie dahinter stehen. «Einen Spa-Tag können ja derzeit viele einlegen.» Für ein Taxi-Unternehmen würde sie aber nicht werben.
Mit ihrer Reichweite zeigt sich Patitucci solidarisch: «Ich will damit das lokale Gewerbe unterstützen.» So machte sie beispielsweise Werbung für ihre Kosmetikerin. «Sie ist ein alleinerziehendes Mami und hat nun kaum Aufträge. Das muss für viele eine unglaublich schwierige Zeit sein. Wir müssen zusammenstehen.»
Unsicherheiten seit Februar
Ähnlich wie Patitucci geht es Jesca Li (36). Sie arbeitet als Bloggerin, Visagistin und Barkeeperin. Gleich drei Berufe, bei denen nun Flaute herrscht. «Ich kenne viele, die Existenzängste haben. Zum Glück habe ich mir etwas angespart», sagt sie. Auch sie musste Einbussen von mehreren Monatslöhnen in Kauf nehmen. «Im Februar war die Zeit von Unsicherheiten geprägt. Jetzt geht gar nichts mehr. Events wurden abgesagt, Werbe- und Schminkaufträge gehen flöten, die Bar ist zu.»
Täglich gibt Li auf sozialen Medien in ihrem Corona-Tagebuch Einblick in ihr Leben und gibt Lichtblicke in dieser turbulenten Zeit. «Man muss erfinderisch werden. Mami-Blogger berichten von ihrem Leben mit den Kinder in der Isolation, ich gebe Tipps für den Alltag und stelle dort beispielsweise lokale Lieferdienste für Grundnahrungsmittel vor oder erzähle meinen Abonnenten, was mich motiviert und wie ich diszipliniert bleibe.»
Kritik bei Influencer und Blogger grösser
Dass Blogger und Influencer während der Corona-Krise bei vielen in der Kritik stehen, kann sie nicht verstehen. «Wenn wir Produkte auf unseren Plattformen vorstellen, müssen wir das momentan sehr sensibel machen. Es ist keine Zeit für Halli-Galli», meint sie. Trotzdem müsse die Branche ja irgendwie Geld verdienen. «Doch solange Influencer und Blogger vielerorts belächelt werden, wird die Kritik wohl nie abflachen.»
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