Darum gehts
Fünf Jahre ist es her, seitdem Katja Stauber (62) ein letztes Mal der Schweiz «uf Wiederluege» sagte. «Ich hatte damals etwas Angst davor, dass ich meine Arbeit vermissen könnte», meint sie heute zu ihrem Abschied vom Bildschirm. «Doch das ist nie eingetreten – ganz im Gegenteil! Für mich war es auch eine Erleichterung.»
28 Jahre lang moderierte Stauber die «Tagesschau», 2020 zog sie sich schliesslich zurück. Der Nachrichtensendung blieb sie trotzdem treu: Als Produzentin zieht sie heute hinter den Kulissen die Fäden und ist verantwortlich für das News-Format. «Es macht mir wahnsinnig viel Spass und es ist bisweilen auch wahnsinnig intensiv.»
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung
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Die Arbeitstage dauern von 8.15 Uhr bis kurz nach der Ausstrahlung der Hauptausgabe um 20.15 Uhr. «Manchmal merke ich schon, dass ich nicht mehr 30 bin», sagt Stauber und lacht. Hinzu komme: «Ich bin überhaupt kein Morgenmensch. Dass ich als Moderatorin früher einen etwas späteren Dienstbeginn hatte, war schon angenehm.»
Bei der Arbeit ist sie die Chefin
Was auch dazugehört: Als Produzentin ist sie nun auch die Chefin von Ehemann Florian Inhauser (57). Sie hätten damals sehr viel über ihre neue Arbeitskonstellation gesprochen, erinnert sich Stauber. Und wie sich dieses Verhältnis auf ihr Privatleben auswirken könnte. «Wir wohnen zusammen, wir sind verheiratet, arbeiten auch zusammen. Kann man überhaupt 24 Stunden miteinander verbringen, ohne sich über den anderen aufzuregen?»
Während Ferien in Südafrika hätten sie sich dann aber dazu entschlossen, den neuen Weg zu gehen. «Wir machten einen langen Spaziergang. Und dann haben wir gesagt: Wir probieren es. Was kann schon schiefgehen? Höchstens, dass wir uns total verkrachen.»
Aber sie hätten eigentlich schon damals gewusst, dass das nicht passieren würde. «Dafür kennen wir uns schon zu lange und zu gut.» Sie sollten recht behalten: «In 90 Prozent unserer Entscheide sind wir gleicher Meinung», sagt Stauber, «und wenn es mal nicht so ist, kann Florian gut damit umgehen. ‹Du bist der Boss›, sagt er dann.»
Ehepaar ist sich sehr ähnlich
Im kommenden Sommer ist es bereits 18 Jahre her, seit sich das News-Paar das Ja-Wort gegeben hat. «Man sagt jeweils, Gegensätze ziehen sich an. Aber ich glaube, in meinem Alter würde ich jetzt lieber behaupten: ‹Gleich und gleich gesellt sich gern›. Das trifft auf die Länge viel eher zu.» Sie seien beide extrovertierte Menschen, auch die Liebe für südliche Länder würde sie verbinden.
Gerade Letzteres hat bei Katja Stauber in den vergangenen Jahren einen immer höheren Stellenwert bekommen. Darauf angesprochen, was sie heute richtig glücklich mache, antwortet sie: «Ein Glas Rosé zu trinken, irgendwo unter Pinien in Südfrankreich!» Es seien die einfachen Dinge, die bei einem mit zunehmendem Alter Glücksgefühle auslösten. «Und natürlich die Kinder – sie sind jetzt längst erwachsen – erfüllen mich mit grosser Freude und mit Stolz, wenn ich sehe, wie toll sich die Jungs entwickelt haben.»
Noch gut kann sich Stauber daran erinnern, wie sie damals zum ersten Mal in freudiger Erwartung war – und damit ein Tabu brach. «Ich war eine der ersten Frauen, wenn nicht die erste, die mit dickem Bauch vor der Kamera stand.» Noch heute beschäftigen sie die vielen Fragen, die ihr damals gestellt wurden, wie lange sie denn als Schwangere noch arbeiten wolle. «Das fand ich sehr befremdlich.» Viele Leute hätten nicht verstanden, dass sie ihren Beruf möge und Geld verdienen müsse. «Deshalb war es mir wichtig, auch als Mutter noch zu arbeiten.» Dennoch liess sich Stauber nicht beirren: «Mein Motto war immer: Solange jemand nicht meine Steuern zahlt, hat er sich auch nicht in mein Leben einzumischen.»
Sie wird noch immer erkannt
Nicht mehr so sehr im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen, schätzt Katja Stauber inzwischen. Trotzdem würde es noch immer Begegnungen mit ehemaligen Zuschauerinnen und Zuschauern geben, die ihr ans Herz gehen. «Ich war am letzten Samstag in der Migros, da kam eine Frau auf mich zu und sagte zu mir: ‹Sie, Frau Stauber, ich vermisse sie so sehr in meinem Wohnzimmer!› Diese Begegnung fand ich schon sehr nett.»
In zwei Jahren wird Katja Stauber pensioniert. Das Wort Rentnerin hört sie aber gar nicht gern. Das wecke in ihrem Kopf Bilder, die sie nicht zusammenbringe damit, wie sie sich sehe, sagt die 62-Jährige. Noch habe sie kaum eine Vorstellung davon, was sie dann mit der neu gewonnenen Freizeit anstellen wolle. Nur etwas sei klar: «Ich werde aus Prinzip nicht vor 9 Uhr aufstehen.»
Mit dem Älterwerden hat die ehemalige «Tagesschau»-Moderatorin hingegen überhaupt kein Problem. Sie meint pragmatisch: «Die einzige Lösung, dem Alter auszuweichen, wäre ja, früh zu sterben – nicht wirklich eine Option.»
Traum von Enkelkindern
Ihr sei es wichtig, gesund und geistig fit zu bleiben. «Klar, wäre man gern noch so knusprig wie mit 30, aber, mal ehrlich, es gibt doch wichtigere Dinge im Leben.» Ihre Prioritäten setze sie woanders: «Sie gelten meiner Familie. Ich wünsche mir, irgendwann Enkelkinder zu haben. Das wäre wirklich schön.»