Darum gehts
- Irina Beller stellt Strafantrag nach Globus-Eklat
- Der Vorwurf: Nötigung
- Beller kämpft gegen Gerüchte und für ihren beschädigten Ruf
Jetzt ist es amtlich: Society-Lady Irina Beller (53) hat als Folge des Globus-Eklats Strafantrag gestellt – am allerletzten Tag der gesetzlichen Dreimonatsfrist. Am heutigen Dienstagnachmittag sass sie zweieinhalb Stunden lang bei der Kriminalabteilung der Stadtpolizei Zürich – was der zuständige Mediendienst gegenüber Blick bestätigte – und protokollierte jedes Detail des Vorfalls. Der Vorwurf: Nötigung. Formuliert wurde der Antrag gegen unbekannt.
«Ich fühle mich befreit und erschöpft», sagt die Buch-Autorin kurz danach exklusiv gegenüber Blick. «In den letzten Wochen hat man mir das Gefühl gegeben, ich sei irre oder lüge. Aber ich weiss, was mir angetan wurde. Ich kämpfe gegen die Mauer des Schweigens.»
Wilder Westen im noblen Globus
Der Vorfall: 26. Mai 2025, 21 Uhr, Damen-WC im Nobelwarenhaus Globus an der Zürcher Bahnhofstrasse. Dort soll Irina Beller von einer zivil gekleideten Security-Mitarbeiterin in die Ecke gedrängt, beleidigt und ihres Handys beraubt worden sein. «Etwa 30 Minuten lang habe ich mich ohnmächtig gefühlt. Ich wurde unmenschlich behandelt – mitten in Zürich, als wäre es der Wilde Westen.» Globus-Angestellte hätten durch die Glastür beobachten können, dass etwas Komisches vor sich ginge, so Beller – eingeschritten sei niemand.
Auf ihr Drängen hin wurde die Polizei gerufen. Zwei Beamte erschienen, fanden damals allerdings «nichts strafrechtlich Relevantes» vor, wie Blick als erstes Medium berichtete. Trotzdem: Irina Beller bekam von der Sicherheitsdienstmitarbeiterin ein Hausverbot für mindestens fünf Jahre in sämtlichen Globus-Filialen und dazugehörigen Gastrobetrieben schweizweit erteilt. Begründung: unerwünschtes Verhalten.
«Was damit genau gemeint ist, weiss ich bis heute nicht. Ich habe nichts gestohlen, nichts gemacht, was ein Hausverbot rechtfertigt. Ich habe vorher friedlich Champagner getrunken und Sashimi gegessen. Dann ging ich zur Toilette. Punkt», so Beller.
Imageschaden für Irina Beller
Die Folgen für ihr Image seien gravierend. «Viele glauben den absurden Gerüchten: dass ich auf dem Frauen-WC Sex hatte, dass ich etwas gestohlen habe oder mich daneben benommen hätte. Alles Schwachsinn. Aber mein Ruf ist beschädigt, und das trifft mich härter als jedes Hausverbot.»
Seit dem Eklat versuchte sie, Klarheit zu bekommen – ohne Erfolg. Globus mauert. Auf Anfragen von Blick reagierten weder die Kommunikationsagentur noch der Globus-Anwalt. Auch ein ihr in Aussicht gestelltes Gespräch wurde abgesagt. «Von der treuen Kundin bin ich zur unerwünschten Person geworden – ohne Erklärung, ohne Gespräch. Das bleibt für mich unbegreiflich.»
Für Irina Beller ist der Strafantrag ein Befreiungsschlag. «Ich will, dass die Polizisten, die damals vor Ort waren, befragt werden. Und die Security-Frau, die mich behandelt hat, als sei ich ein Nichts. Ich will, dass die Wahrheit ans Licht kommt.»
Sie wird viel Geld verlieren
Dass sie den Antrag erst jetzt, am allerletzten Tag gestellt hat, hat einen Grund: Zunächst musste von den Behörden geprüft werden, ob ein Strafantrag in diesem Fall überhaupt zulässig ist. Erst nach dieser Abklärung war der Weg frei. Nun liegt der Ball bei Polizei und Staatsanwaltschaft.
«Mir geht es nicht darum, dass das Hausverbot aufgehoben wird. Mir ist auch bewusst, dass ich viel Geld verliere – für meinen Anwalt und meinen Aufwand. Aber das ist mir egal. Mir geht es um Gerechtigkeit. Ich will zeigen, dass man sich wehren kann, wenn einem Unrecht geschieht.»
So endet für Irina Beller eine dreimonatige Zeit des Zweifels, der schlaflosen Nächte und der Psychologentermine mit einem Schritt, den sie selbst als entscheidend bezeichnet: «Ich habe Anzeige erstattet. Jetzt beginnt ein neues Kapitel.»