«Ich möchte, dass diese böse Frau niemandem etwas antut»
1:12
Irina Beller nach Globus-Eklat:«Möchte, dass diese böse Frau niemandem etwas antut»

Drei Monate nach Globus-Eklat
Irina Beller reicht Strafantrag wegen Nötigung bei der Polizei ein

Diese Frau will Gerechtigkeit! Drei Monate nach dem Globus-Eklat auf der Damen-Toilette kämpft Irina Beller gegen die Mauer des Schweigens. Auch auf rechtlichem Weg.
Publiziert: 18:54 Uhr
|
Aktualisiert: 19:05 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/10
Society-Lady Irina Beller hat am Nachmittag des 26. August Anzeige wegen Nötigung bei der Stadtpolizei Zürich aufgegeben. Den Besucherkleber hat sie auf ihre Luxustasche getan.
Foto: Linda Käsbohrer

Darum gehts

  • Irina Beller stellt Strafantrag nach Globus-Eklat
  • Der Vorwurf: Nötigung
  • Beller kämpft gegen Gerüchte und für ihren beschädigten Ruf
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_766.JPG
Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Jetzt ist es amtlich: Society-Lady Irina Beller (53) hat als Folge des Globus-Eklats Strafantrag gestellt – am allerletzten Tag der gesetzlichen Dreimonatsfrist. Am heutigen Dienstagnachmittag sass sie zweieinhalb Stunden lang bei der Kriminalabteilung der Stadtpolizei Zürich – was der zuständige Mediendienst gegenüber Blick bestätigte – und protokollierte jedes Detail des Vorfalls. Der Vorwurf: Nötigung. Formuliert wurde der Antrag gegen unbekannt.

«Sie blockierte die Tür und drängte mich in die Ecke»
2:18
Beller schildert Vorfall:«Sie blockierte die Tür und drängte mich in die Ecke»

«Ich fühle mich befreit und erschöpft», sagt die Buch-Autorin kurz danach exklusiv gegenüber Blick. «In den letzten Wochen hat man mir das Gefühl gegeben, ich sei irre oder lüge. Aber ich weiss, was mir angetan wurde. Ich kämpfe gegen die Mauer des Schweigens.»

Wilder Westen im noblen Globus

Der Vorfall: 26. Mai 2025, 21 Uhr, Damen-WC im Nobelwarenhaus Globus an der Zürcher Bahnhofstrasse. Dort soll Irina Beller von einer zivil gekleideten Security-Mitarbeiterin in die Ecke gedrängt, beleidigt und ihres Handys beraubt worden sein. «Etwa 30 Minuten lang habe ich mich ohnmächtig gefühlt. Ich wurde unmenschlich behandelt – mitten in Zürich, als wäre es der Wilde Westen.» Globus-Angestellte hätten durch die Glastür beobachten können, dass etwas Komisches vor sich ginge, so Beller – eingeschritten sei niemand.

Auf ihr Drängen hin wurde die Polizei gerufen. Zwei Beamte erschienen, fanden damals allerdings «nichts strafrechtlich Relevantes» vor, wie Blick als erstes Medium berichtete. Trotzdem: Irina Beller bekam von der Sicherheitsdienstmitarbeiterin ein Hausverbot für mindestens fünf Jahre in sämtlichen Globus-Filialen und dazugehörigen Gastrobetrieben schweizweit erteilt. Begründung: unerwünschtes Verhalten.

«Was damit genau gemeint ist, weiss ich bis heute nicht. Ich habe nichts gestohlen, nichts gemacht, was ein Hausverbot rechtfertigt. Ich habe vorher friedlich Champagner getrunken und Sashimi gegessen. Dann ging ich zur Toilette. Punkt», so Beller.

So gehts weiter im WC-Zoff
2:56
Irina Beller und Globus:So gehts weiter im WC-Zoff

Imageschaden für Irina Beller

Die Folgen für ihr Image seien gravierend. «Viele glauben den absurden Gerüchten: dass ich auf dem Frauen-WC Sex hatte, dass ich etwas gestohlen habe oder mich daneben benommen hätte. Alles Schwachsinn. Aber mein Ruf ist beschädigt, und das trifft mich härter als jedes Hausverbot.»

Jetzt hagelts Bettelbriefe und Penisbilder
1:47
Nach Bellers Globus-Skandal:Jetzt hagelts Bettelbriefe und Penisbilder

Seit dem Eklat versuchte sie, Klarheit zu bekommen – ohne Erfolg. Globus mauert. Auf Anfragen von Blick reagierten weder die Kommunikationsagentur noch der Globus-Anwalt. Auch ein ihr in Aussicht gestelltes Gespräch wurde abgesagt. «Von der treuen Kundin bin ich zur unerwünschten Person geworden – ohne Erklärung, ohne Gespräch. Das bleibt für mich unbegreiflich.»

Für Irina Beller ist der Strafantrag ein Befreiungsschlag. «Ich will, dass die Polizisten, die damals vor Ort waren, befragt werden. Und die Security-Frau, die mich behandelt hat, als sei ich ein Nichts. Ich will, dass die Wahrheit ans Licht kommt.»

Sie wird viel Geld verlieren

Dass sie den Antrag erst jetzt, am allerletzten Tag gestellt hat, hat einen Grund: Zunächst musste von den Behörden geprüft werden, ob ein Strafantrag in diesem Fall überhaupt zulässig ist. Erst nach dieser Abklärung war der Weg frei. Nun liegt der Ball bei Polizei und Staatsanwaltschaft.

«Mir geht es nicht darum, dass das Hausverbot aufgehoben wird. Mir ist auch bewusst, dass ich viel Geld verliere – für meinen Anwalt und meinen Aufwand. Aber das ist mir egal. Mir geht es um Gerechtigkeit. Ich will zeigen, dass man sich wehren kann, wenn einem Unrecht geschieht.»

So endet für Irina Beller eine dreimonatige Zeit des Zweifels, der schlaflosen Nächte und der Psychologentermine mit einem Schritt, den sie selbst als entscheidend bezeichnet: «Ich habe Anzeige erstattet. Jetzt beginnt ein neues Kapitel.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen