7 Schweizer VIPs verraten ihre Morgen-Routinen
«Manchmal explodiert die Znüni-Box»

Sieben Schweizer Persönlichkeiten verraten, wie sie in den Tag starten – von Ingwer-Shots über Kinder-Waschen bis Toiletten-Besuche.
Publiziert: 28.01.2024 um 10:23 Uhr
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In den sozialen Netzwerken werden unter dem Hashtag #morningroutine Tausende von Videos gesammelt, die nicht immer sehr realistisch sind.
Foto: Shutterstock
Camille Bertholet, Benno Tuchschmid, Michel Imhof

Es gibt einen neuen Trend auf den sozialen Netzwerken: Morning Routines, zu Deutsch Morgenroutinen. In der auf Achtsamkeit getrimmten Instagram-Welt stehen dabei Ingwersäfte, Yoga und Meditation im Zentrum, wenn es darum geht, die Strenge des Morgens zu mildern. Doch wie sieht es im wahren Leben aus? Wir haben sieben Persönlichkeiten gefragt. Und so viel sei vorweggenommen: Social-Media-Trends haben auch im Morgen der Prominenten Einzug gehalten.

Monika Kaelin (69), Entertainerin

Entertainerin Monika Kaelin weckt sich morgens mit einem Sportprogramm auf.
Foto: KURT MEIER

«Unter der Woche stehe ich um 7 Uhr auf, hole ‹Blick› und ‹Boten der Urschweiz› aus dem Briefkasten, mache Frühstück und lese online andere Zeitungen. Dann folgt absolutes Wake-up mit Training auf dem Homevelo zwei- bis dreimal wöchentlich, Haushaltsarbeit oder ab und zu Sport draussen. Danach dusche ich und mache mich parat. Ab 10 Uhr bin ich im Büro – im Moment bin ich mit Vorbereitungen für die 48. Verleihung des Prix Walo beschäftigt – Administration, Sitzungen oder Arbeiten für eigene Auftritte als Entertainerin und die Event-Organisation für andere Anlässe. Um 12 Uhr bereite ich das Mittagessen zu oder esse an Sitzungen auswärts. Am Wochenende nehme ich es gemütlicher und schlafe am Morgen auch mal aus. Dann lese ausgiebig SonntagsBlick, ‹GlücksPost, ‹Schweizer Illustrierte› und andere Zeitschriften. Danach gehe ich oft in die Sonntagsmesse, mache einen Spaziergang oder besuche Familie, Freunde oder Bekannte.» 

Gabriel Vetter (41), Comedian

Foto: STEFAN BOHRER

«Wach bin ich meistens um 6 Uhr, meistens als Erster. Ich trinke erst mal ‹es Kafi› und lese erste News, mache Zmorge für die Kinder parat und fülle, falls wir's am Abend vorher nicht gemacht haben, die Znüniboxen. Um 7 werden die Kinder geweckt, dann gibts Zmorge – und es passiert irgendwas: Ein Kind will nicht aufstehen, das Zmorge schmeckt nicht oder, eine Znünibox ist explodiert. Damit das nicht verschwiegen wird: Meine Freundin ist auch da und übernimmt je nach Tag die Morgen. Manchmal gehen wir morgens zu zweit ans Werk und ziehen die Kinder gleichzeitig mit Zähneputzen an. Es ist wie bei einem Boxenstopp in der Formel 1, das Kind wird herangeschoben, an acht Stellen wird gleichzeitig geschraubt, angezogen, gestriegelt und getankt, und dann, ‹bumm›, saust das Kind innert Rekordzeit wieder aus der Tür. Um 20 vor 8 geht das erste Kind aus dem Haus, kommt gleich wieder, weil es etwas vergessen hat. Dann merken wir, dass heute Kartonsammlung gewesen wäre. Wir hieven irgendwie das Altpapier auf die Strasse, ein Kind entdeckt alte Bastelsachen, Drama, wir schleppen die Hälfte des Kartons also wieder in die Wohnung. Dann wird die Küche aufgeräumt, das zweite Kind putzt sich eventuell auch mal die Zähne. Ich versuche, die Haare des Kindes zusammenzubinden, Jacken werden gesucht, Chindsgistreifen vermisst. Man schmückt das Kind mit Rucksack und Poschtitäschli und Leuchstreifen wie einen Christbaum. Es wird entweder in den Kindergarten geschickt, oder man geht selber mit. Ich merke, dass ich was vergessen habe, und dann fahre ich mit dem Velo ins Büro oder aber bin längst im Zug nach Züri – oder irgendwohin.»

Mujinga Kambudji (31), Leichtathletin

Foto: BENJAMIN SOLAND

Mujinga Kambundjis Start in den Tag dauert nicht viel länger als ein 100-Meter-Lauf: «Ich mache am Morgen nichts Spezielles. Meine Sachen bereite ich oft schon am Abend vor, um am nächsten Morgen möglichst schnell zu sein!», sagt die Sportlerin und lacht.

Die schnellste Schweizerin der Geschichte steht um 8.45 Uhr auf. Und ihre Morgenroutine besteht eigentlich nur aus einem Punkt, der aber ist unverzichtbar: Kaffee. Den macht sie von A bis Z selbst, vom Mahlen der Bohnen bis zum Cappuccino-Schaum. Danach setzt sie sich manchmal noch kurz auf den Hometrainer, um «die Beine in Schwung zu bringen». Ein Blick in die News, ein Blick auf den Wetterbericht, und schon sprintet sie los ins Training.

Einen Morgen gibt es allerdings auch bei Mujinga Kambundji, an dem alles etwas langsamer läuft: den Sonntagmorgen. Auch da gibt es Kaffee, nur trinkt ihn Kambundji gerne mit einem guten Buch unter der Bettdecke.

Barthélémy Constantin (27), Sportchef

Foto: keystone-sda.ch

«Je nach meinem Tagesprogramm stehe ich zwischen 7.30 und 8.30 Uhr auf», verrät Barth Constantin. Der Sportdirektor des FC Sion beginnt sofort nach dem Aufstehen zu arbeiten. «Es gibt immer etwas zu tun, ich habe ständig mein Telefon an. In Transferperioden kann um 3 oder 4 Uhr morgens etwas passieren – und man muss bereit sein.»

Danach folgt eine sehr gesunde Routine: Velofahren, Laufen oder Krafttraining, um «in Schwung zu kommen», und dann selbst gepresster (!) Fruchtsaft: «Ich liebe Karotten-Ingwer-Orangen- oder Minze-Gurken-grüner-Apfel-Saft.» Auch sonst gehts bei Constantin Junior gesund zu und her. «Ich trinke morgens keinen Kaffee mehr, sondern Mate oder Matcha. Zum Frühstück gibt es Obst oder Honigbrote.»

Michael von der Heide (52), Chansonnier

Michael von der Heide nutzt morgens Zeit im Wald, um sich auf seine Auftritte vorzubereiten.
Foto: Keystone

«Weil ich eine Nachteule bin, bleibe ich – sofern möglich – bis mindestens 9 Uhr im Bett. Nach dem Aufstehen gibts für mich zuerst ein Glas Wasser, danach ist ein Kaffee für mich Pflicht. Während des Kaffeetrinkens checke ich Instagram, Facebook und meine Mails, Essen gibts erst mittags. Es folgt das Zähneputzen. Dann mache ich entweder Gymnastik oder greife zu meinen Joggingschuhen, um im Wald eine Stunde rennen zu gehen», erzählt von der Heide. An Konzerttagen nutze er die Zeit im Grünen, um sich auf den Auftritt vorzubereiten. «Meist singe ich mich dort ein und mache ein paar Gesangsübungen», so der «Jeudi amour»-Sänger weiter. Und fügt mit einem Lachen an: «Die Rehe kennen mich schon, die freuen sich. Aber andere Passanten erschrecken sich. Haben später aber auch Freude.»

Whitney Toyloy (33), Model und Ex-Miss-Schweiz

Whitney Toyloys Wecker klingelt zwischen 5.45 und 6.45 Uhr: «Ich bin morgens viel produktiver, und ich liebe diese Energie. Und deshalb bin ich auch eine Frühaufsteherin!» Das Erste, was sie nach dem Aufwachen tut? Die Wohnung gründlich lüften und das Bett machen. «Ich habe auch die schlechte Angewohnheit, auf mein Handy zu schauen. Aber ich versuche, das zu reduzieren», sagt sie. «Dann füttere ich meine Katzen, mache meine Dehnübungen, frühstücke, trinke einen Kaffee und springe unter die Dusche.» Beim Zmorge bevorzugt die ehemalige Miss Schweiz salzige Speisen und vergisst ihren selbst gemachten Ingwer-Shot nie. Und wie sieht ihre Sportroutine aus? Krafttraining oder Laufen, gefolgt von 15 Minuten Stretching oder Beweglichkeitstraining.

Sergei Aschwanden (48), Präsident Schweizerischer Judo-Verband

Foto: Keystone

Der Olympia-Bronzemedaillen-Gewinner im Judo von 2008 ist der Frühaufsteher in der Gruppe: Sergei Aschwanden stellt seinen Wecker auf 4.45 Uhr: «Wie jeder andere auch gehe ich als Erstes auf die Toilette.» Danach geht der Ex-Judoka, der heute für die FDP im Waadtländer Kantonsparlament sitzt, eineinhalb Stunden ins Fitnessstudio: Velofahren, Laufen und Rudern, dazu Krafttraining – das ist die Routine des Präsidenten des Schweizerischen Judo- und Ju-Jitsu-Verbands. Und das alles auf leeren Magen: «Ich esse mittags ein paar Früchte und abends eine richtige Mahlzeit.»

Auch die Arbeit spielt am Morgen des Waadtländer Grossrats eine wichtige Rolle: «Während ich Sport treibe, schalte ich oft Musik oder eine Netflix-Serie ein, aber meistens bin ich im Kopf so oder so schon in der nächsten Sitzung.» Am Wochenende lässt er sich etwas mehr Zeit: Der Wecker klingelt erst um 6 oder 7 Uhr morgens. Puh.

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