Queen-Denkmal im St.James Park
90-jähriger Star-Architekt Norman Foster erhält Zuschlag

Der britische Star-Architekt Norman Foster erhält den Auftrag für ein Queen-Denkmal in London. Er plant eine Umgestaltung des St.-James's Park mit Statuen von Elizabeth II. und Prinz Philip sowie einer transparenten Glas-Brücke.
Publiziert: 24.06.2025 um 19:16 Uhr
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Aktualisiert: 24.06.2025 um 22:18 Uhr
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So könnte das Queen-Denkmal einst aussehen: die verstorbene Königin Elizabeth II. an der Seite ihres Gatten Prinz Philip.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Norman Foster entwirft Queen-Denkmal im St. James's Park in London
  • Glas-Brücke von Hochzeits-Tiara inspiriert, Teil des Denkmal-Ensembles
  • Foster, 90 Jahre alt, hatte früher Differenzen mit König Charles
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Der britische Star-Architekt Norman Foster (90), der die Pläne für das erneuerte Reichstagsgebäude entwarf, hat den Zuschlag für ein Queen-Denkmal in London erhalten.

Der 90-Jährige soll den St.-James's Park nahe dem Buckingham-Palast dafür teilweise umgestalten. Dazu gehören unter anderem ein Reiterstandbild und weitere Statuen der 2022 gestorbenen Queen Elizabeth II. (1926–2022) und ihres bereits im Jahr davor gestorbenen Manns Prinz Philip (1921–2021). Auch eine teils transparente Brücke mit Elementen aus Glas soll zu dem Ensemble gehören.

Glas-Brücke von Hochzeits-Tiara inspiriert

Die im Alter von 96 Jahren gestorbene Queen habe Epochen tiefgreifender gesellschaftlicher und technologischer Veränderungen geprägt, erklärte Foster seinen Entwurf in einem Interview mit der Nachrichtenagentur PA. Doch dabei habe sie stets eine sehr leichte, behutsame Hand bewiesen. «Und genau dieses Feingefühl sollte bleiben», sagte er. Die Besucher des Parks und des Denkmals sollten dort etwas Vertrautes finden, so Foster.

Bei der Glas-Brücke habe er sich von einer diamantenen Tiara inspirieren lassen, die Elizabeth einst bei ihrer Hochzeit im Jahr 1947 getragen hatte. Der Entwurf für das Denkmal steht noch unter dem Vorbehalt von Änderungen durch das zuständige Komitee.

Clinch mit dem heutigen König

Norman Foster, von dem auch das ikonische Gherkin-Hochhaus (zu Deutsch: Gewürzgurke) in der Londoner City stammt, hatte sich in der Vergangenheit mit dem heutigen König Charles angelegt. In einem Zeitungsleserbrief warf er Charles vor, seine Position auszunutzen, um Planungsprozesse zu beeinflussen. Inzwischen seien aber jegliche Differenzen längst beigelegt und bedeutungslos, betonte Foster.

Charles mischte sich in der Vergangenheit gerne in Debatten über Architektur und konkrete Bauvorhaben ein. So schrieb der heutige König etwa das Drehbuch zum Dokumentarfilm «A Vision of Britain», den die BBC im Oktober 1988 ausstrahlte. Darin prangerte er über 75 Minuten die moderne Architektur an – und stiess so manchen britischen Baukünstler vor den Kopf. Im Jahr darauf setzte er mit dem gleichnamigen Buch (deutsch: «Die Zukunft unserer Städte») zum Rundumschlag an: Betonbunker und Glastürme seien ihm ein Graus.

Wirkt auch in der Schweiz

Norman Foster hatte seine Hände auch bei zahlreichen Schweizer Projekten im Spiel. So zeigt er sich für das Chesa Futura in St. Moritz verantwortlich und den Umbau des Dolder Grand Hotel in Zürich. Und apropos Umbau: Für 125-Millionen Franken wird das Luxushotel Kulm in St. Moritz während der nächsten Jahre umgemodelt. Das führende Architekten-Team? Foster + Partners unter der Leitung von Norman Foster.

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