Als Mike Shiva (†56) am vergangenen Freitag für immer die Augen schliesst, brennt bald darauf eine Kerze auf dem Grab von seinem Pudeli Chocolat. Angezündet hat sie Marlies Mörgeli (63), seit 20 Jahren führt sie den Tierfriedhof am Wisenberg in Läufelfingen BL. «Das Ableben von Mike hat mich sehr berührt, er war ein so feiner Mensch. Seine Hunde waren für ihn echte Familienmitglieder, die er über alles liebte. Darum war es ihm auch wichtig, ihnen eine letzte Ruhestätte zu geben.»
Trauriger Abschied von Chocolat
Erst Ende Januar musste sich Shiva von Chocolat (†7) verabschieden, von einem Tag auf den andern erkrankte das Pudeli schwer und musste eingeschläfert werden. «Es ist der Horror für mich, ich vermisse ihn so sehr», erzählte Shiva damals unter Tränen. Wie tragisch der Verlust für ihn tatsächlich gewesen sein muss, wird erst jetzt klar. Zu diesem Zeitpunkt lebte der TV-Hellseher längst mit der Diagnose Darmkrebs, er wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Bei gut gemeinten Ratschlägen, sich doch wieder einen Hund anzuschaffen, schüttelte er darum jeweils nur den Kopf.
Shiva war zwar berühmt, enge Freunde hatte er aber nur wenige, am nächsten waren ihm seine Vierbeiner. Bereits 2012 verlor Shiva den Malteser Wanchai, die beiden Hunde liegen im gleichen Grab. Gut möglich, dass Shiva seine letzte Ruhe bei ihnen finden wird. «Es gibt einige Tierbesitzer, deren Asche auf Wunsch zu den verstorbenen Vierbeinern kommt», so Marlies Mörgeli. Also ein Mensch-Tier-Grab.
Der Wunsch, nach dem Tod vereint zu sein
Ein Wunsch, der laut dem reformierten Pfarrer Andrea Marco Bianca (59) nicht selten vorkommt: «Es geht um die Sehnsucht, seinen Liebsten nach dem Tod wieder nahe zu sein. Das respektieren wir.» Darum wird auch auf «normalen» Friedhöfen die Asche von Haustieren beigefügt, nur wird auf der Grabtafel der Name der Vierbeiner nicht eingetragen. «Es sind aber Bestrebungen im Gange, dass gemischte Gräber künftig offiziell möglich sind.»
Ob Mike Shiva seine letzte Ruhe an der Seite von Chocolat und Wanchai finden wird, das ist noch nicht bekannt. Einer, der sich das gut vorstellen kann, ist sein Basler Kollege, der Komiker Patrick «Almi» Allmandinger (54): «Chocolat war sein Ein und Alles. Der kleine Pudel gab ihm Halt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Mike ebenfalls dort beerdigt wird.»