Jorge sagt euch, wie ihr richtig mit Kinky Boots läuft
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«Fühl es!»:Jorge sagt euch, wie ihr richtig mit Kinky Boots läuft

Vorlage für Musical «Kinky Boots»
Seine Fetisch-Stiefel sind jetzt weltberühmt

Die ungewöhnliche Geschäftsidee von Steve Pateman, High Heels in Übergrösse herzustellen, wurde zum Thema einer BBC-Dokumentation und inspirierte das preisgekrönte Musical «Kinky Boots». Pateman blickt heute zufrieden auf sein Schaffen zurück.
Publiziert: 02.11.2025 um 20:06 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2025 um 20:18 Uhr
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Ohne Steve Pateman gäbe es das Musical «Kinky Boots» nicht. Er wollte seinen Familienbetrieb mit der Produktion von High Heels für Crossdresser und trans Menschen retten.
Foto: Rich Lakos

Darum gehts

  • Steve Pateman plante Rettungsaktion für Schuhfabrik mit Übergrossen-High-Heels, inspirierte Musical
  • Pateman lernte Drag-Künstler kennen und musste selbst High Heels tragen
  • BBC-Dokumentation erreichte 5 Millionen Zuschauer, Musical gewann fünf Tony Awards
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michel ImhofTeamlead People

Grossbritannien, Neunzigerjahre: Im von der Schuhindustrie geprägten Dorf Earls Barton in der Grafschaft Northamptonshire führt Steve Pateman (63) in den Neunzigerjahren den von ihm übernommenen Familienbetrieb, die Schuhfabrik JW Brooks und kämpft um die Wirtschaftlichkeit. Dann folgte ein Anruf, der sein Leben veränderte – und die Musical-Welt prägte.

«Die ganze Geschichte ist nicht so glamourös, wie sie im Musical dargestellt wird», erzählt Steve Pateman im Gespräch mit Blick. «Ich wurde von einer Frau angerufen, die einen Laden für Crossdresser, Dragqueens und trans Menschen betreibt. Ob ich High Heels in Übergrosse herstelle, wollte sie wissen.» Bis dahin kannte er dieses Business gar nicht. «Und ich steckte in Schwierigkeiten und war um jede Idee froh. Und je mehr ich mich damit beschäftigte, desto mehr Spass machte es mir. Ich traf so viele spannende Menschen», erzählt er.

Cindy Lauper schrieb Musik für Musical

Die britische BBC widmete im Februar 1999 dieser Geschichte eine Dokumentation, die Story von Pateman wurde im ganzen Land bekannt. «Normalerweise hatte das Format ein bis zwei Millionen Zuschauer. Bei uns warens 5 Millionen. Und das auf BBC 2, einem Nebensender um zehn Uhr Abends», sagt Pateman.

Sechs Jahre später erschien mit «Kinky Boots – Man(n) trägt Stiefel» ein Film basierend auf der Geschichte, 2013 kam das Musical mit Musik aus der Feder von «Girls Just Want To Have Fun»-Legende Cindy Lauper (72) an den Broadway und wurde mit fünf Tony Awards ausgezeichnet. Auch einen Grammy fürs beste Album gewann das Stück.

Herantasten an Drag-Kunst

Im Musical selbst trifft der Fabrikbesitzer Charlie Price auf die Dragqueen Lola und entwickelt so die Idee, High Heels und Stiefel in Übergrösse zu produzieren. Im echten Leben hat es Lola nicht gegeben, sie sei eine Mischung aus mehreren Personen. «Ich habe viele Drag-Künstler und Crossdresser in dieser Zeit kennengelernt. Und zu Beginn hatte ich klar Berührungsängste. Es war ungewohnt, die langen Beine eines Mannes zu vermessen», erzählt er. Und auch er wurde auf die Probe gestellt: «Wir brauchten Models. Und kein Mann aus der Firma meldete sich dafür. Also sprang ich ein. Und musste lernen, mit hohen Absätzen zu laufen und für ein Fotoshooting sogar meine Beine rasieren.»

Im Musical wird auch die Abneigung der Fabrikbelegschaft gegenüber den queeren Menschen beleuchtet. Auch das gab es im echten Leben. «Beispielsweise wandte sich unser Buchhalter kurz nach Produktionsstart an mich und meinte, es mache ihm nichts aus, die Arbeit zu machen. Aber er wolle nichts mit der Kundschaft zu tun haben. Sie würden gegen alle seine Prinzipien verstossen», erzählt er. «Rund ein Jahr später nahm er mich zur Seite und sagte mir, dass er ihnen unrecht tat.»

Die Fabrik gibts nicht mehr

Die Schuhfabrik konnte Pateman mit den Fetisch-Stiefeln nicht retten, die Firma wurde im Jahr 2000, über 100 Jahre nach der Gründung, geschlossen. Die Geschichte bleibt aber bis heute. Pateman arbeitete danach als Feuerwehrmann, heute ist er pensioniert. Und schaut zufrieden auf sein Schaffen zurück. «Das einzige, was ich bedaure, ist, dass ich nicht schon 20, 30 Jahre früher mit der Produktion dieser Stiefel angefangen habe.»

«Kinky Boots» läuft vom 11. bis 23. November im Theater 11 in Zürich.  

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