Trauer um «deutsche Brigitte Bardot»
Filmlegende Karin Baal (†84) ist verstorben

Karin Baal, eine der letzten grossen Film-Diven Deutschlands, ist tot. Die Schauspielerin, die durch «Die Halbstarken» berühmt wurde, starb im Alter von 84 Jahren und hinterlässt eine prägende Wirkung auf die deutsche Filmgeschichte.
Publiziert: 30.11.2024 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 30.11.2024 um 16:51 Uhr
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Karin Baal, eine prägende Figur des deutschen Films, ist im Alter von 84 Jahren verstorben.
Foto: imago images/Lumma Foto

Auf einen Blick

  • Deutsche Schauspielerin Karin Baal im Alter von 84 Jahren verstorben
  • Bekannt für Rollen in «Die Halbstarken» und Edgar-Wallace-Filmen
  • Aus 700 Bewerberinnen für ihre Durchbruchsrolle 1956 ausgewählt
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SpotOnDie People-Agentur

Deutschland nimmt Abschied von einer der letzten grossen Film-Diven der Nachkriegszeit. Mit ihrer Rolle in dem Jugend-Drama «Die Halbstarken» wurde Karin Baal (†84) im Jahr 1956 an der Seite von Horst Buchholz (1933-2003) über Nacht zum Star – und zum Vorbild vieler Jugendlicher. Nun starb sie nach einem bewegten Leben im Alter von 84 Jahren.

Wie Therese Lohner (57) und Thomas Gaffkus (64), die beiden Kinder der Schauspielerin, der Deutschen Presse-Agentur mitteilten, habe Baal bereits am vergangenen Dienstag die grosse Bühne verlassen. Die traurige Botschaft übermittelten sie mit bewegenden Worten: «Sie hat eine Generation geprägt und wird unvergessen bleiben. Sie reisst ein riesiges Loch – nicht nur in unserer Familie, sondern in Berlin und ganz Deutschland».

Früher Ruhm mit «Die Halbstarken»

Als Karin Baal durch ihre Rolle in «Die Halbstarken» zum Star wurde, war sie selbst noch ein Teenager. Für das an US-Vorbildern wie «… denn sie wissen nicht, was sie tun» (1955, mit James Dean in der Hauptrolle) orientierte Film-Drama wurde die blutjunge Darstellerin seinerzeit aus rund 700 Bewerberinnen ausgewählt.

Zu diesem Zeitpunkt verfügte sie zwar über keinerlei Schauspielerfahrung, brachte jedoch mit ihren markanten Katzenaugen und einer verwegenen Aura ein perfekt in den damaligen Zeitgeist passendes Gesicht mit. Um sie auf der grossen Leinwand professioneller wirken zu lassen, wurde ihre Rolle der rebellischen Sissy nach Abschluss der Dreharbeiten von ihrer älteren Kollegin Brigitte Grothum (89) noch einmal nachsynchronisiert.

Auf anrüchige Rollen festgelegt

Nach diesem frühen Durchbruch war Karin Baal noch für lange Zeit auf die Rolle der anrüchigen Verführerin festgelegt, wie etwa im Skandalfilm «Das Mädchen Rosemarie» aus dem Jahr 1958. Nach dem Abschluss einer professionellen Schauspielausbildung wirkte sie in etlichen Filmen der beliebten Edgar-Wallace-Filmreihe mit, zudem zeigte sich auch Star-Regisseur Rainer Werner Fassbinder (1945-1982) von der Charakterdarstellerin begeistert und engagierte sie für Produktionen wie «Berlin Alexanderplatz» (1980), «Lili Marleen» (1981) und «Lola» (1981). Für viele ihrer Fans galt sie als «deutsche Antwort auf Brigitte Bardot».

In späteren Jahren verlegte sich Karin Baal zunehmend auf Rollen in TV-Serien wie «Liebling Kreuzberg» oder «Die Schwarzwaldklinik», auch beim «Tatort» war sie in mehreren Folgen zu sehen. Baals letzte Lebensjahre waren durch Krankheit und zudem auch durch Geldprobleme geprägt. Der Zeitschrift «Das Neue» sagte sie vor einigen Jahren dazu: «Ich habe nie in die Rente einbezahlt. Ich wollte leben und Spass haben. Alles andere war egal. Wenn ich darüber nachdenke, könnte ich heute eine wohlhabende Frau sein - wenn ich alles richtig gemacht hätte.»

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