Für viele sind die Oscars verstaubt. Damit, dass der südkoreanische Film «Parasite» gestern zum grössten Sieger der Gala wurde, dürfte die Academy etwas von diesem Staub abschütteln. Denn vor dem Film von Regisseur Bong Joon-ho (50) wurde in allen Filmen, die als «Best Picture» ausgezeichnet wurden, Englisch gesprochen. «Parasite»'s Triumph ist nicht nur wohlverdient, sondern zeigt, dass die Filmwelt sich im Wandel befindet. BLICK zeigt auf, welche Botschaften die gestrigen Academy-Awards sandten.
1. Mehr Vielfalt
Seit 2015 macht vor jeder Oscar-Verleihung ein Hashtag auf Twitter die Runde: #OscarsSoWhite. Die Academy soll ein Rassismus-Problem haben, zu oft würden die Preise in die Hände von älteren, weissen Männer gehen. Minderheiten sollen dagegen oft nicht einmal nominiert werden. Der Siegeszug von «Parasite» dürfte die Twitter-Kritiker zumindest in diesem Jahr zum Schweigen bringen – und setzt hoffentlich ein Zeichen für die Zukunft. Bei den letzten Awards konnte die 08/15-Komödie «Green Book» Alfonso Cuaróns Meisterwerk «Roma» ausstechen. Für viele war das der letzte Versuch einer älteren Riege, sich gegen mehr Vielfalt in Hollywood zu wehren. Doch die goldene Statue sollte in die Hände der Filmemacher gehen, die es am meisten verdienen. Egal welche Sprache sie sprechen oder welche Hautfarbe sie haben. Und in diesem Jahr war das das Team hinter «Parasite».
2. Gewinn für Südkorea
Die südkoreanische Film-Szene floriert. Während im englischen Raum ein Superhelden-Film nach dem anderen an der Kinokasse dominiert, setzt man auf der Halbinsel auf Innovation. Wer «Parasite» gesehen hat, kann bezeugen: So etwas hat es vorher noch nie gegeben. Die Wendungen sind nicht vorhersehbar, der Film wechselt nahtlos von einem Genre ins andere, und auch die Bildsprache strotzt nur so von Kreativität. Bong Joon-ho ist ein Meister seines Fachs. Und er ist nicht alleine. Südkoreanische Regisseure wie Park Chan-wook (56, «Oldboy») oder Yeon Sang-ho (42, «Train to Busan») stehen Joon-ho in nichts nach. Dadurch, dass der wichtigste Filmpreis der Welt in diesem Jahr nach Südkorea geht, dürfte die dortige Filmszene sehr viel mehr Aufmerksamkeit bekommen. Verdient.
3. Netflix kann sich nicht durchsetzen
Wo es Sieger gibt, gibt es auch immer Verlierer. 2020 ist das einmal mehr Netflix. Der Streaming-Dienst will endlich von der Academy ernst genommen werden, verwendet dafür jedes Jahr Millionen von Franken für eine Oscar-Kampagne. In diesem Jahr hatte Netflix sogar zwei vielversprechende Kandidaten. Das Gangster-Epos «The Irishman» ist die bisherige Krönung der legendären Karriere von Star-Regisseur Martin Scorsese (77). «Marriage Story» ist einer der besten Filme über das Thema Scheidung aller Zeiten. Trotz sechs Nominierungen konnte «Marriage Story» aber nur einen Preis einheimsen, «The Irishman» ging komplett leer aus.
Der Sieg von «Parasite» zeigt: Die Academy befindet sich im Wandel. Für Netflix braucht dieser Wandel aber noch etwas länger.
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