Prinz Harry trifft in der Ukraine ein
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Er besucht Kriegsverletzte:Prinz Harry trifft in der Ukraine ein

Prinz Harry zu ukrainischen Soldaten in Kiew
«Schweigen hält euch im Dunkeln»

Prinz Harry hat bei seinem Besuch in der Ukraine wichtige Worte an Veteranen gerichtet. Sie sollen sich Hilfe suchen, appellierte der Royal, der selbst zehn Jahre lang in der britischen Armee diente.
Publiziert: 15:30 Uhr
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Aktualisiert: 15:38 Uhr
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Prinz Harry sprach in Kiew mit Veteranen und ihren Angehörigen. Er ermahnte sie, sich den Liebsten zu öffnen.
Foto: ddp

Darum gehts

  • Prinz Harry appelliert an Veteranen in der Ukraine zur Öffnung
  • Harry betont Wichtigkeit von Rehabilitation und mentaler Gesundheit für Soldaten
  • Invictus Games Foundation plant Unterstützung für 150'000 verwundete ukrainische Soldaten
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Prinz Harry (40) hat während seines Überraschungsbesuchs in der Ukraine am Freitag einen wichtigen Appell an Soldaten gerichtet. Bei einem Treffen mit verwundeten Veteranen stellte der Royal vor allem Rehabilitation und mentale Gesundheit in den Mittelpunkt – beides Themen, die ihn seit Jahren persönlich begleiten.

«Ihr werdet euch manchmal verloren fühlen, ohne Aufgabe. Doch so dunkel die Tage auch sind – am Ende des Tunnels gibt es Licht», sagte Harry laut «People» in einer Diskussionsrunde mit den Veteranen. Entscheidend sei, sich nicht zu verschliessen: «Schweigen hält euch im Dunkeln. Öffnet euch gegenüber euren Freunden und Familien, denn so gebt ihr auch ihnen die Erlaubnis, dasselbe zu tun», appellierte Harry.

Prinz Harry appelliert an Veteranen: «Ihr seid nicht allein»

Der Royal spricht aus eigener Erfahrung: Er diente zehn Jahre in der britischen Armee, absolvierte zwei Einsätze in Afghanistan und hat offen über seine Schwierigkeiten beim Übergang ins zivile Leben berichtet. Umso wichtiger sei es, den Rückhalt durch Angehörige zuzulassen: «Es ist normal, sich verloren zu fühlen. Doch ihr seid nicht allein. Es wird immer jemanden geben – eine Mutter, einen Vater, ein Geschwisterteil, einen Freund oder einen Kameraden – der euch auffangen kann», betonte er in Kiew.

Darüber hinaus würdigte Harry die Familien der Soldaten, die ebenfalls Opfer bringen. «Die Ehefrauen und Mütter, die ihre Lieben auf Kurs halten und unterstützen, verdienen genauso viel Respekt wie jeder, der dient», sagte er. Seine Worte spiegeln auch die persönliche Unterstützung wider, die er selbst von Ehefrau Meghan (44) und seiner Familie erfährt.

Das machte Prinz Harry in der Ukraine

Prinz Harry reiste gemeinsam mit einem Team seiner Invictus Games Foundation auf Einladung der ukrainischen Regierung in das Kriegsgebiet. Bei dem Besuch geht es um neue Initiativen zur Unterstützung der Rehabilitation von Verwundeten. «Wir können den Krieg nicht stoppen, aber was wir tun können, ist alles in unserer Macht Stehende für den Genesungsprozess zu tun», sagte Harry dem «Guardian».

Harry führte Gespräche mit der ukrainischen Ministerin für Veteranenangelegenheiten, Natalia Kalmykova, über die langfristige Unterstützung durch die Invictus Games Foundation. Mit mehr als 150'000 schwer verwundeten Soldaten in der Ukraine ist der Bedarf an Rehabilitation dringend. Harrys Team kündigte an, dass die Ukraine in Zukunft ein Schwerpunkt ihrer Arbeit sein werde.

Bei einer Podiumsdiskussion mit Captain Olexiy Tiunin von Invictus Team Ukraine und weiteren Vertretern des Superhumans Centers sprach Harry über konkrete Unterstützungsmassnahmen und über die Arbeit der Stiftung, die Rehabilitation und Integration für verwundete Soldaten weltweit fördert. Ausserdem besuchte er einen Fundraising-Lunch, um die Expansion des Superhumans Centers auf bis zu fünf neue Rehabilitationszentren zu unterstützen. Der Besuch endete am Maidan-Platz, wo Harry einen Kranz zum Gedenken an die Gefallenen der Ukraine niederlegte.

Wiedersehen mit Vater König Charles III.

Für den Prinzen war es nicht der erste Besuch in der Ukraine. Bereits im April reiste er nach Lwiw, das im Westen des Landes liegt, und besuchte dort eine Klinik, in der verwundete Zivilisten und Soldaten rehabilitiert werden. Nach seinem viertägigen Aufenthalt in seiner alten Heimat England, war man eigentlich davon ausgegangen, dass er direkt in den Flieger steigt und zu seiner Familie in die USA reist. Stattdessen nahm er den Nachtzug nach Kiew. 

In England besuchte er zahlreiche Wohltätigkeitsorganisationen und zum ersten Mal nach gut 20 Monaten auch seinen Vater König Charles III. Ihr Treffen fand im Clarence House hinter verschlossenen Türen statt. Nicht einmal Königin Camilla habe dem 55-minütigen Wiedersehen beigewohnt, schreiben britischen Medien. Andere Mitglieder der Königsfamilie habe der Prinz nicht getroffen, das Verhältnis zu seinem Bruder Prinz William (43) soll weiterhin angespannt sein. 

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