Kessler-Zwillinge posieren im Frankfurter Zoo mit Gorillas
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Aufnahmen von 1967:Kessler-Zwillinge posieren im Frankfurter Zoo mit Gorillas

Kessler-Zwillinge (†89) planten alles bis ins Detail
Am Tag ihres Todes kündigten sie noch ihr Zeitungs-Abo

Ellen und Alice Kessler planten ihren Tod bis ins Detail. Kurz vor ihrem assistierten Suizid leiteten sie noch letzte Schritte ein, um zum Abschluss alles sauber geregelt zu haben.
Publiziert: 07:05 Uhr
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Aktualisiert: 07:11 Uhr
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Ellen und Alice Kessler an ihrem letzten öffentlichen Auftritt im Circus Roncalli am 24. Oktober 2025.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Kessler-Zwillinge beenden gemeinsam ihr Leben, letzter öffentlicher Auftritt im Oktober
  • Entschluss zum assistierten Suizid bereits bei letztem Auftritt gefasst
  • Vermögen der 89-jährigen Zwillinge wird auf verschiedene Hilfsorganisationen aufgeteilt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Nach dem Tod von Ellen und Alice Kessler (†89) durch assistierten Suizid fragen sich viele, ob es einer oder sogar beiden Zwillingen gesundheitlich besonders schlecht ging.

Jetzt gibt ihre gute Freundin und Nachbarin Carolin Reiber (85) ein Interview, das darauf schliessen lässt. Gegenüber der «Abendzeitung München» resümierte Reiber, die Kessler-Zwillinge hätten «ein Traumleben gehabt, alles im Leben erreicht, im Sommer noch den ‹Bayerischen Verdienstorden› erhalten und waren fast 90 Jahre alt.» Doch nach einem Hirnschlag sei Ellen Kessler «nicht mehr gut beieinander» gewesen. Zum Tod sagt sie: «Für Ellen und Alice war es gut, also muss ich es akzeptieren.»

Die Kessler-Zwillinge wählten ihr Todesdatum selbst. Am Tag ihres Ablebens, dem 17. November, erhielt die «Abendzeitung München» noch einen Brief von Ellen und Alice Kessler. Darin kündigten sie ihr Abo bei dem Blatt. Zunächst soll auf dem Schreiben der 30. November als Kündigungstermin angegeben gewesen sein. Dieser sei aber handschriftlich noch zum 17. November geändert worden, schreibt unter anderem «Focus». 

Wollten letzte Woche zusammen ins Theater

Drei Wochen vor ihrem Tod, am 24. Oktober, besuchten sie noch gemeinsam die Premiere der Show «ARTistART» des deutschen Circus Roncalli in München. Dabei schien man allerdings schon gemerkt zu haben, dass etwas im Busch ist.

Es sei ursprünglich sogar geplant gewesen, dass sie, wie üblich, zusammen ins Deutsche Theater fahren, zur Musical-Premiere «Pretty Woman». Diese fand vergangene Woche statt. «Da hatten mir die Kesslers kurzfristig abgesagt, es sei ihnen gerade zu viel.»

Abschiedsgeschenk von den Zwillingen

Reiber schickten sie vor ihrem Tod ein Päckchen mit der Forderung, dieses nicht vor dem 18. November zu öffnen. Gegenüber «Bunte» verrät Reiber, was sich darin befand.

«Wunderschöne Schmuckstücke, die ich immer an ihnen bewundert hatte, teils mit Jadesteinen, vor. Alice und Ellen haben sie mir wohl vererbt.» Ausserdem war dem Paket ein Brief beigelegt. Was darin steht, verriet Reiber nicht.

Ruhiger als sonst bei letztem Auftritt

«Ich fand sie ruhiger als sonst und etwas zurückhaltend», verrät Ackermann gegenüber der «Abendzeitung München». «Vielleicht geht es ihnen nicht gut, dachte ich mir noch.»

Die Kessler-Zwillinge sassen schick gekleidet mit Moderatorin Carolin Reiber am Rand der Manege und genossen die Show. Es sollte ihr letzter öffentlicher Auftritt bleiben.

Schon damals dürfte der Entschluss der Zwillinge festgestanden haben, ihr Leben zu beenden. «Unser Wunsch ist es, gemeinsam, am selben Tag, zu gehen. Der Gedanke, dass einer von uns zuerst geht, ist sehr schwer zu ertragen», sagten die Kessler-Zwillinge in einem Interview mit «Corriere della serra» im Jahr 2024.

Rückzug aus dem Showbusiness

Schon die letzten Jahre zogen sich Ellen und Alice Kessler immer mehr aus dem Showbusiness zurück. Gegenüber «Bild» sagte Ellen Kessler im Frühjahr 2024: «Wir werden nicht mehr so lange leben.» Ihren Todestag wählten sie selbst. Ob sie ihr Leben einfach beenden wollten oder eine der beiden krank war, ist nicht bekannt.

Gegenüber der «AZ» verriet Ellen Kessler, dass sie gesundheitliche Probleme habe: «Ich habe ja einen Herzschrittmacher bekommen und danach Einwässerungen. Die Tabletten machen mich fast depressiv, die ziehen mich wirklich runter. Solche Gemütsschwankungen kannte ich bisher nicht.»

Die Zwillinge sollen sich schon länger mit dem Thema der Sterbehilfe auseinandergesetzt haben. Nachkommen haben sie nicht. Ihr Vermögen wird auf verschiedene Hilfsorganisationen aufgeteilt. So haben sie es in ihrem Testament festgehalten.

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