Kessler-Zwillinge posieren im Frankfurter Zoo mit Gorillas
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Aufnahmen von 1967:Kessler-Zwillinge posieren im Frankfurter Zoo mit Gorillas

Mit «begleiteter Sterbehilfe» aus dem Leben geschieden
Beide Kessler-Zwillinge (†89) sind tot!

Sie galten einst als die schönsten Zwillinge der Welt. Nun sind Alice und Ellen Kessler gemäss Informationen der «Bild» verstorben.
Publiziert: 15:13 Uhr
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Aktualisiert: vor 17 Minuten
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Alice und Ellen Kessler sind tot aufgefunden worden.
Foto: imago/Future Image

Darum gehts

  • Zwillinge Ellen und Alice Kessler laut «Bild» verstorben
  • Berühmt für synchronen Tanz, lange Beine und identische Outfits
  • Musikalischer Erfolg: «Honey Moon» erreichte 1960 Platz 15 in Charts
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Saskia SchärRedaktorin People

Die Zwillinge Ellen und Alice Kessler (†89) waren als erfolgreiches Show-Duo in Europa unterwegs. Die beiden im sächsischen Nerchau geborenen Schwestern unterhielten ihr Publikum mit Gesang, Tanz, Schauspiel, Witz und Charme. Nun sollen die beiden gemäss Informationen der «Bild» tot sein, sie haben demnach «begleitete Sterbehilfe» in Anspruch genommen. Wie die Zeitung weiter wissen will, sollen die Beamten am Montagmittag zum Anwesen der Zwillinge in München Grünwald gefahren sein und hätten dort bei einer ersten Leichenschau nur noch den Tod der Schwestern feststellen können. Ein Fremdverschulden wurde demnach ausgeschlossen. 

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«Unser Wunsch ist es, gemeinsam, am selben Tag, zu gehen. Der Gedanke, dass einer von uns zuerst geht, ist sehr schwer zu ertragen.»
Die Kessler-Zwillinge in einem Interview mit «Corriere della Sera» 2024
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Die Zwillinge besuchten bereits in jungen Jahren eine Ballettschule in Leipzig und flüchteten gemeinsam mit ihrer Mutter 1953 von der DDR in die Bundesrepublik. Ab Mitte der 1950er-Jahren waren sie regelmässig in verschiedenen TV-Shows zu sehen. 1955 standen sie in der Komödie «Solang' es hübsche Mädchen gibt» das erste Mal gemeinsam vor der Filmkamera. Die blonden Zwillinge waren bekannt für ihren perfekt synchronen Tanz, ihre langen Beine und die immer identischen Outfits. Gemeinsam überzeugten sie nicht nur in Deutschland, sondern auch in Italien und Frankreich. 

Ende der 1950er-Jahre wurde auch die Musikindustrie auf die Zwillinge aufmerksam. Die beiden brachten in der Folge mehrere Singles und auf den Markt, wobei die ersten auf wenig Anklang stiessen. Ihre grössten musikalischen Erfolge feierten sie als Trio «Alice, Ellen & Peter» mit Peter Kraus. Ihr Titel «Honey Moon» erreichte 1960 den 15. Platz in den deutschen Charts. 

Vereint auch im Tode

Im Alter von 40 Jahren zogen sich die Zwillinge gemeinsam für den italienischen «Playboy» aus. Die Ausgabe war in Rekordzeit ausverkauft. 2015 kehrten sie im Musical «Ich war noch niemals in New York» auf die Bühne zurück, teilten sich dort eine Rolle. 

Die Geschwister standen sich ihr Leben lang nah, wohnten seit 1986 in zwei miteinander verbundenen Wohnungen im selben Haus im Landkreis München. Im April 2024 erklärten sie gegenüber der «Bild», dass sie eines Tages in derselben Urne beerdigt werden wollen. Dies gemeinsam mit der Asche ihrer Mutter Elsa und dem Hund Yello. So hätten sie es auch testamentarisch verfügt, führte Ellen Kessler weiter aus. Auch in einem Interview mit «Corriere della Sera» sprachen die beiden über das Ableben. So hätten die beiden einst gesagt, dass wenn eine von ihnen Sterbehilfe in Anspruch nehmen würde, die andere das ebenfalls tun würde. Ob das noch immer gelte, wollte die Zeitung 2024 von ihnen wissen, was sie mit dem folgenden Zitat bestätigten: «Unser Wunsch ist es, gemeinsam, am selben Tag, zu gehen. Der Gedanke, dass einer von uns zuerst geht, ist sehr schwer zu ertragen».

Die beiden Frauen waren nie verheiratet, hinterlassen keine Kinder. Nie in den Hafen der Ehe eingefahren zu sein, sei für die Zwillinge eine bewusste Entscheidung gewesen, führten sie einst in einem Interview mit der «Bunte» aus. «Häusliche Gewalt war ein tägliches Thema. Unser Vater war ein Trinker, der oft unsere Mutter schlug und demütigte», erklärte Ellen Kessler damals. Sich niemals von Männern abhängig zu machen, war ihnen wegen der Erfahrungen aus ihrer Kindheit wichtig. 

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