Helmut Thoma, der einstige Chef von RTL, ist am Donnerstag im Alter von 86 Jahren gestorben. Der gebürtige Österreicher wurde bereits beerdigt, wie unter anderem digitalfernsehen.de berichtet. Den Tod bestätigt die Familie der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Der studierte Rechtswissenschaftler Thoma arbeitete erst als juristischer Mitarbeiter bei ORF, bevor er zu Radio Luxemburg wechselte, wo er als Programmdirektor tätig war. Zu Beginn der 1980er-Jahre ging er weiter zu RTL, übernahm dort 1984 die Direktion, wurde ab 1991 alleiniger Geschäftsführer bis 1998. Sendungen wie «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» oder «Alarm für Cobra 11» sind auf Thoma zurückzuführen.
Unter Thoma fand der Privatsender RTL grossen Erfolg, wofür der Österreicher mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Thoma hatte das Gespür fürs TV-Publikum und richtete seine Programme auf die breite Bevölkerung aus, was man ihm mit hohen Einschaltquoten dankte.
Gute Quoten und flotte Sprüche
Der Medienmanager war nicht nur als «Erfinder des Privatfernsehens» bekannt, sondern auch für seine flotten Sprüche. So stammen die Sätze «Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler» und «Wer dem Trend hinterherläuft, sieht nur den Hintern» aus seinem Vokabular.
Bis zum Schluss äusserte er sich zum aktuellen Geschehen in der TV-Welt, kritisierte gegenüber T-Online das Comeback Raabs im vergangenen Jahr und meinte, wäre er noch RTL-Chef, «hätte ich um Himmels willen niemals so viel Geld für Stefan Raab bezahlt».