Netflix präsentiert Serie über den Schauspieler
2:08
aka Charlie Sheen:Netflix präsentiert Serie über den Schauspieler

Ex-Frau Denise Richards packt in Doku aus
Der steile Aufstieg und tiefe Fall von Charlie Sheen

In der zweiten Folge von Sheens neuer Netflix-Dokumentation «aka Charlie Sheen» erzählt die Schauspielerin Denise Richards, dass sie angerufen wurde, um nach ihrem Ex zu sehen, nachdem er während der Dreharbeiten zu «Two and a Half Men» zwei Tage lang verschwunden war.
Publiziert: 14:32 Uhr
|
Aktualisiert: 15:02 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/6
Denise Richards packt in der Doku «aka Charlie Sheen» über ihren Ex-Mann aus.
Foto: IMAGO/Avalon.red

Darum gehts

  • Charlie Sheen: Dekadenz, Drogensucht und Wendepunkt in seinem Leben
  • Ex-Frau Denise Richards versorgte Sheens Escorts mit Sandwiches
  • Sheen wurde mit zwei Millionen Dollar pro Folge bestbezahlter TV-Schauspieler
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_441.JPG
Saskia SchärRedaktorin People

«Charlie Sheen steht für Dekadenz, wie kein anderer. Sein Name reicht, um zu wissen, was damit gemeint ist.» Das sagt Jon Cryer (60), Charlie Sheens (60) Serienkollege aus «Two and a Half Men», im zweiten Teil der Doku über eben diesen dekadenten Sheen. Welche Punkte seine These unterstreichen und was in dem 90-minütigen Film sonst noch für Aufsehen sorgt, gibts im Folgenden.

Denise Richards verpflegte seine Escorts

Durch die gemeinsamen Kinder Lola (20) und Sam (21) verschwand seine Ex-Frau Denise Richards (54) nie komplett aus dem Leben des Schauspielers, nimmt zu ihrem eigenen Erstaunen gar an der Doku teil. «Nach all dem, was ich seinetwegen durchgemacht habe, weiss ich ehrlich gesagt gar nicht, wie ich hier sitzen kann. Um eine solche Tragödie, wie ich sie erlebt habe, durchzustehen, braucht man, glaube ich, einen gnadenlosen Sinn für Humor, weil es wirklich schlimm war.»

Auch nach dem offiziellen Beziehungsaus hätten die Verantwortlichen von «Two and a Half Men» ständig bei ihr angerufen, damit sie bei ihm vorbeigehe. «Wenn sie verzweifelt waren, haben sie gesagt: ‹Könntest du bitte nachschauen, ob er noch lebt? Wir haben ihn seit zwei Tagen nicht mehr gesehen.›»

Einmal habe sie ihm Essen gebracht, als auch Jon Cryer da war. «Ich mache Sandwiches und Jon ist total nervös und fragt: ‹Was machst du da?› Ich antworte: ‹Ich meine, er hat noch nichts gegessen und ich mache Sandwiches›», erinnert sich Richards. «Und dann kommen zwei oder drei Prostituierte die Treppe herunter. Ich weiss noch, dass Jon mich fragte: ‹Machst du ihnen Sandwiches?› Und ich sagte: ‹Ja, klar. Was soll ich denn sagen? Tut mir leid, wegen eures Berufs bekommt ihr keine meiner White-Trash-Sandwiches mit Mayonnaise, Senf, Truthahn, Käse und Salat?›». Sie habe einfach nur versucht, dazu beizutragen, «dass es ihm gut geht».

Tablettensucht

Die Serie «Two and a Half Men» schlug 2003 ein «wie eine Bombe», wie Sheen selbst sagt. Der dadurch entstandene Druck hat den Schauspieler gemäss Richards allerdings verändert. «Es war fast so, als würde er den Erfolg und unsere Familie sabotieren. Sobald es wirklich gut lief, hatte ich den Eindruck, dass er gegensteuerte.» Sheen, der zu diesem Zeitpunkt mehrere Jahre clean war, «war nervös und aufgedreht und suchte nach etwas, was sich rechtfertigen liess, aber nicht alles torpedierte, was ich gerade versuchte. Tabletten waren die Lösung. Dachte ich zumindest.» Doch: «Traurigerweise führten die Tabletten oft zu unkontrollierbarer Wut.» Diese sorgten wiederum für neue Probleme.

Die Ehe, vor der gar Donald Trump warnte

Am US-Präsidenten gibt es derzeit kein Vorbeikommen, nicht mal in einer Doku über Charlie Sheen. In einem alten Einspieler äussert der Präsident seine Bedenken an der Ehe zwischen Sheen und seiner dritten Ehefrau Brooke Mueller (48). «Brooke ist aus Palm Beach, ich hab den Eltern gesagt: Lasst nicht zu, dass sie ihn heiratet. Er ist toll – aber eine Katastrophe. Lasst das nicht zu.» Ein Rat, dem Sheen im Nachhinein vielleicht besser gefolgt wäre, griff er gemeinsam mit seiner dritten Ehefrau doch wieder zu den Drogen. 

Seinen Rückfall erzählt er folgendermassen: «Ich erinnere mich an jene Nacht, in der neun Jahre Abstinenz auf einen Schlag vorbei waren. Sie war mit einer Frau im Bad und ich hörte, wie sie Koks zogen. Ich hämmerte an die Tür, sie meinten: ‹Was willst du, sei kein Spielverderber›. Dann hab ich gesagt: ‹Wenn ihr diesen Scheiss in meinem Haus macht, dürft ihr nichts verschwenden, dann müsst ihr das richtig machen. Ich zeig euch, wie man das Zeug aufkocht.› Dann gings los.» Und wie.

Über die Weihnachtstage 2009 verkrochen sich Sheen und Mueller in einem Hotelzimmer in Aspen, wo sie tagelang Drogen konsumierten, erzählt Mueller, die wohl bis heute noch gegen die Sucht kämpft. «Irgendwann glitten wir wirklich ab und wurden paranoid, und dann ist es leider ziemlich ausgeufert.» Was konkret in dem Hotelzimmer passierte, daran können sich beide nicht mehr genau erinnern. Klar ist, plötzlich war ein Messer im Spiel, Mueller hatte Todesangst. Sheen verbrachte die Weihnachtstage im Gefängnis, wurde jedoch wieder entlassen, als sie die Aussage zurückzog. 

Drogendealer hilft, clean zu werden

In der Doku kommt auch Sheens einstiger Drogendealer zu Wort. In seinem von Charlie Sheen finanzierten Zuhause in Hollywood spricht er über jenen Moment, als ihm eines klar wurde. «Ich hatte ihn echt ins Herz geschlossen und dachte: Verdammt, das ist mein Bruder. Ich kann nicht zulassen, dass er stirbt, er ist viel zu cool.» Daher habe er gemeinsam mit Sheens Suchtberater einen Plan ausgeheckt. «Also habe ich nach und nach die Menge an Kokain reduziert, aus der ich das Crack gekocht habe. Es sah genau gleich aus, war aber weniger stark. Es hat etwa eineinhalb Jahre gebraucht, aber so ist er clean geworden. Er hatte es einfach satt, schlechtes Crack zu rauchen, was er ja für gutes Crack hielt. Und dann hat er einfach aufgehört. Er liess es sein und meinte: ‹Pure Zeitverschwendung›».

Der neue Charlie Sheen

Von seiner skandalträchtigen und drogen- sowie alkoholkonsumierenden Version hat sich der Schauspieler heute verabschiedet. «Inzwischen ist er derjenige, der sich kümmert und die Verantwortung übernimmt, speziell um die Jungs», erklärt seine Ex-Frau Brooke Mueller, mit der er Zwillinge hat. «Er hat jetzt eine neue Rolle, die völlig anders ist als jene, die er früher hatte. Das ist wundervoll und die perfekte Art der Wiedergutmachung.» Auch die Verbindung zu seinen Kindern – zumindest einigen davon – konnte er kitten. «Wenn ich was brauche, egal was, dann ruf ich immer ihn an», meint beispielsweise Tochter Lola, und Sohn Bob (16) bläst ins selbe Horn: «Wir sind enger miteinander als die meisten Kids mit ihren Eltern.»

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen