«Die Höhle der Löwen»
Windel-Unternehmerinnen sorgen für Kopfschütteln

Bei der Investoren-Sendung «Die Höhle der Löwen» stellten zwei Gründerinnen ihre innovativen Windeln vor. Als es allerdings an ihre Forderungen geht, zeigen sich die potenziellen Geldgeber verärgert.
Publiziert: 11:09 Uhr
|
Aktualisiert: 12:04 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/7
Mit «Kniti» wollen zwei Unternehmerinnen Investoren an Land ziehen.
Foto: AZ 2 - kniti

Darum gehts

  • Windel-Start-up «kniti» fordert 400'000 Euro für zehn Prozent Firmenanteile
  • Umweltfreundliche Alternative zu Wegwerfwindeln mit speziellem Garn entwickelt
  • Judith Williams investiert in «kniti» mit 15 Prozent Unternehmensanteil
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_884.JPG
Silja AndersRedaktorin People

400'000 Euro (etwa 374'000 Franken) für zehn Prozent eines Start-up-Unternehmens: So hatten sich das die Gründerinnen von «kniti», einer innovativen Windel-Entwicklung vorgestellt, als sie bei der Sendung «Die Höhle der Löwen» vor die Investoren traten.

Statt auf Applaus und offene Portemonnaies treffen Manuela Miller-Feigl (34) und Franziska Nowak (33) allerdings auf verärgerte Gesichter und Kopfschütteln. Denn für die Investoren ist das Angebot zu dreist. 

Umweltfreundliche Windeln, dreiste Forderung

Miller-Feigl und Nowak entwickelten eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Wegwerfwindeln. Mit dem Abfall, den die Windeln verursachen, könne man 120 Wolkenkratzer füllen, erklären sie den «Löwen» der Sendung. Um dem entgegenzusteuern, entwickelten die beiden Start-up-Unternehmerinnen ein spezielles Garn, welches Flüssigkeit verteilt und als Einlage in der Windel leicht zu waschen ist – und damit wiederverwendbar. Kommt aber etwas anderes als Urin in die Windel, gebe es zusätzlich spezielles «Poo-Paper», das entsorgt werden kann.

Die Investoren sind anfangs begeistert von dem Produkt. Doch als Miller-Feigl und Nowak ihre Forderungen von 400'000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile präsentieren, sind die Investoren geschockt. «Leute, die Bewertung ist eine Frechheit! Das ist ja euer Traum, in dieser Höhe einen Deal zu bekommen. Warum spielt ihr so mit diesem Traum?», fragt Investorin Janna Ensthaler (41). Dem kann ihr Kollege Carsten Maschmeyer (66) nur zustimmen. Die Forderung der Unternehmerinnen – ein Griff ins Klo also sozusagen. 

Es hilft auch nichts, dass sie zu erklären versuchen, dass das Garn auch in Bereichen wie Inkontinenz oder Menstruationsprodukten verwendet werden kann. Judith Williams (54) bietet den beiden an, dass sie sich noch einmal beraten und mit einem realistischeren Angebot zurückkehren. Am Ende investiert Williams tatsächlich in «kniti» – fünfzehn Prozent des Unternehmens sowie Royalties für jede verkaufte Windel. Ausserdem sicherte sich die Investorin die Option auf weitere fünfzehn Prozent nach Erreichen bestimmter Unternehmensziele.

Schlüpfrige Szenen bei «Die Höhle der Löwen»

Bei «Die Höhle der Löwen» wird es allgemein nie langweilig. Erst kürzlich präsentierte eine junge Unternehmerin ihr Masturbationskissen für Frauen. Obwohl die Investoren durchaus interessiert an ihrem Produkt waren, ging sie am Ende mit leeren Händen nach Hause.

Und auch bei der Schweizer Version von «Die Höhle der Löwen» wurde es letztens schlüpfrig, als ein Unternehmerduo seine nachhaltigen Sexspielzeuge aus Holz präsentierten und mit den Worten «F*** yourself, not the planet» für Lacher sorgten.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen