Darum gehts
- Bruce Willis lebt nicht mehr im Familienheim aufgrund fortschreitender frontotemporaler Demenz
- Externe Unterbringung ermöglicht ruhigere Atmosphäre für Bruce und Normalität für Familie
- Emma Heming Willis (49) traf schwierigste Entscheidung für Bruce Willis (70)
Emma Heming Willis (49) hat die schwierigste Entscheidung ihres Lebens getroffen: Hollywood-Legende Bruce Willis (70) lebt aufgrund seiner fortschreitenden frontotemporalen Demenz nicht mehr im gemeinsamen Familienheim, sondern in einem Haus in der Nähe. «Es war das Schwerste überhaupt», gesteht Emma dem US-Magazin «People» in einem ausführlichen Interview. Der Grund für diese drastische Massnahme liegt in der Natur von Bruce' Erkrankung: «Sie erfordert eine ruhige und gelassene Atmosphäre.»
Bei der seltenen frontotemporalen Demenz ist jener Teil des Gehirns betroffen, welcher unter anderem Sprache und Impulsivität steuert, erklärt Peter Burri Follath von Pro Senectute gegenüber Blick. «Die Impulskontrolle fällt mit zunehmender Erkrankung in der Regel weg, plötzlich werden Dinge ausgesprochen, die die Person früher nur gedacht hat, oder die Person verhält sich unangebracht aggressiv. Die betroffene Person wird dadurch unberechenbar, was sehr verletzend und äusserst belastend für das Umfeld sein kann.»
Ein ruhiger Zufluchtsort für den Action-Star
Das einstöckige Haus ganz in der Nähe gilt als das «zweite Zuhause» der Familie. Hier findet Bruce die Stille, die er braucht – umgeben von professioneller Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Wie elementar eine solche ist, erklärt Burri Follath anhand des Beispiels eines anderen Hollywood-Stars: «Bei Gene Hackman hat man gesehen, was auch passieren kann.»
Zur Erinnerung: Der Schauspieler Gene Hackman (†95) verstarb zu Beginn des Jahres in seinem Anwesen in Santa Fe, New Mexico. Auch seine Frau Betsy Arakawa (†65) wurde tot aufgefunden. Die Autopsie hat später ergeben, dass sie am Hantavirus verstorben war und der unter Alzheimer leidende Hackman in der Folge regelrecht verwahrloste, da sich seine Frau stets allein um ihn gekümmert hatte. Seine letzte Mahlzeit nahm er eine Woche vor seinem Tod ein.
«Alles fühlt sich jetzt viel ruhiger und entspannter an»
Für Heming Willis und ihre Töchter Mabel (13) und Evelyn (11) bedeutet die neue Wohnsituation eine wichtige Rückkehr zur Normalität. «Wir haben zwei kleine Kinder, und es war einfach wichtig, dass sie ein Zuhause hatten, das ihre Bedürfnisse unterstützte, und dass Bruce einen Ort bekommen konnte, der seinen Bedürfnissen entspricht», erklärt Emma. Die Mädchen können wieder Freunde einladen und Übernachtungspartys feiern, «ohne auf Zehenspitzen herumschleichen zu müssen.»
Eine externe Unterbringung einer demenzkranken Person in einer fortgeschritteneren Phase sei in der Regel entlastend für alle, erklärt Burri Follath. «Die Angehörigen sind dadurch weniger gestresst und beim Besuch der erkrankten Person daher freier und entspannter.» Etwas, was Heming Willis im «People»-Magazin bestätigt. «Alles fühlt sich jetzt viel ruhiger und entspannter an.»
In Bruce' neuem Zuhause haben Mabel und Evelyn auch eigene Kleidung, Spielzeug und Bastelsachen deponiert. «Ich kann wieder Bruce' Ehefrau sein, und die Kinder können Kinder sein – darin liegt Schönheit, und dafür bin ich so dankbar», schildert Emma ihre Empfindungen.
«Demenz verläuft in jedem Zuhause anders»
Emma Heming Willis ist sich bewusst, dass ihre Offenheit über die Familiensituation kontroverse Reaktionen hervorruft. In einem Instagram-Post Ende August reagierte sie auf kritische Kommentare zu ihrer Entscheidung, vor der sie zuvor in der ABC-News-Sendung «Emma and Bruce Willis: The Unexpected Journey» mit Diane Sawyer erzählt hatte.
«Ich wusste, dass wir durch das Bekanntmachen unserer intimen Informationen zwei Lager sehen würden. Menschen mit einer Meinung versus Menschen mit tatsächlicher Erfahrung», so Heming Willis. Sie hatte erwartet, dass «Menschen mit einer Meinung schnell über den Pflegenden urteilen» würden.
«Demenz verläuft in jedem Zuhause anders, und man muss tun, was für die eigene Familiendynamik richtig ist», betont sie in dem Gespräch. Auch wenn es ihr das Herz breche, sieht sie in ihrer Entscheidung den einzigen Weg: «So konnten wir unsere ganze Familie unterstützen, und es hat Bruce' Welt geöffnet.»