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Der Tod ist sein Freund
Kevin Huguenin (19) ist der jüngste Bestatter der Schweiz

Kevin Huguenin (19) ist der jüngste Bestatter der Schweiz. Schon mit zehn Jahren stand sein Berufswunsch fest – 2014, im Alter von 15 Jahren, eröffnete er sein eigenes Bestattungsinstitut in Seedorf BE. Sein Geschäftscredo: «Einfühlsam, freundlich und familiär.»
Publiziert: 13.11.2018 um 01:47 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2021 um 18:20 Uhr
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Kevin Huguenin in der SRF-Sendung Aeschbacher.
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Jean-Claude Galli

Während andere in seinem Alter Clubs unsicher machen, sargt er Leichen ein: Der Seeländer Kevin Huguenin ist 19-jährig und der jüngste Bestatter der Schweiz. Den ungewöhnlichen Berufswunsch hatte er schon als Kind. «Als ich zehn war, starb mein Götti, da kam ich zum ersten Mal mit dem Tod in Berührung. Ich beobachtete die Bestatter in der Kirche und fand das alles sehr faszinierend.» Bei der schulischen Berufswahl durfte er dann einen Bestatter besuchen. «Da war ich sicher: Das ist meine Berufung!» Aus der Not heraus – eine reine Bestatter-Lehre gibt es nicht – machte er sich im Alter von 15 Jahren 2014 selbständig.

«Ich habe ein sehr starkes Umfeld»

Sein Alter war dabei nie ein Handicap. «Auch ein junger Bestatter kann die nötige Professionalität und Einfühlsamkeit mitbringen», sagt Huguenin. Die wichtigste Eigenschaft sei, «Menschen gern zu haben und ihnen in Notsituationen helfen zu wollen.» Zum Tod hat er ein sehr offenes Verhältnis. «Für mich ist es eine wunderbare Erfahrung, den letzten Weg eines Verstorbenen zusammen mit den Angehörigen zu gestalten.» Wer vermutet, Huguenin sei ein Melancholiker, liegt falsch. «Privat bin ich sehr fröhlich und offen.» Die speziellen Arbeitseindrücke kann er gut verarbeiten. «Ich habe ein starkes Umfeld, dazu gehören meine Freundin und meine Familie. Bei schwierigen Erlebnissen können wir über alles sprechen.» Zum Ausgleich dienen ihm auch seine Hobbys Biken und bei der Feuerwehr mitzuwirken.

Sein speziellster Auftrag: die Beerdigung der eigenen Grossmutter

Sein Beruf ist anspruchsvoll. «Ich und meine Mitarbeiter versuchen auf jeden Wunsch einzugehen. Wir machen auch See- oder Luft-Bestattungen.» Noch nie hat er einen Auftrag abgelehnt. «Dies würde nicht zu meinem Konzept passen. Wir sind für alle Hinterbliebenen 24 Stunden und 365 Tage im Jahr erreichbar.» Sein vielleicht speziellster Auftrag war die Beerdigung der eigenen Grossmutter. «Für mich war und ist es eine Ehre, den letzten Weg eines geliebten Menschen zu gestalten.»

«Nach dem Tod geht es weiter»

Wie er selber beerdigt werden möchte, darüber hat sich der junge Mann noch keine Gedanken gemacht. Auch nicht darüber, was nach dem Ableben passiert. «Ich denke einfach, dass es nach dem Tod irgendwie weitergeht. Wie und wo, bleibt offen.»

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